Du stehst an einer Kreuzung deines Lebens. Dein Herz pocht, nicht nur vor Aufregung, sondern auch vor Angst. Was, wenn du es nicht schaffst? Was, wenn der Traum, der dich seit Jahren antreibt, nur eine Illusion ist? Und doch bist du hier, bereit, den Weg zu gehen, der sich gleichzeitig so richtig und so bedrohlich anfühlt.
Die Sonne geht gerade über den Bergen auf, und die goldenen Strahlen tanzen auf dem smaragdgrünen Wasser eines versteckten Sees. Du trägst eine schlichte, aber elegante Kombination: eine dunkelblaue Jeans, die wie für dich gemacht ist, und eine weiße Leinenbluse, die sanft im Morgenwind flattert. Deine Füße stecken in bequemen, braunen Lederschuhen, die ihre besten Tage schon gesehen haben, aber genau das macht sie so besonders – sie erzählen von deiner Reise.
Neben dir steht Elena, deine langjährige Freundin. Ihr Gesicht ist sanft und doch entschlossen; die klaren Konturen ihrer Wangenknochen harmonieren mit einem warmen Lächeln, das Hoffnung verspricht. Sie trägt eine lockere Khaki-Hose und ein bordeauxrotes Shirt, das ihren bronzenen Teint betont. Ihr Blick ist auf dich gerichtet, durchdringend und voller Zuversicht.
Die Frage: Bist du bereit?
„Was hält dich wirklich zurück?“ fragt Elena, als ihr an einem hölzernen Steg stehen bleibt, der leicht knarrt, wenn der Wind darüber streicht. Du blickst hinunter ins klare Wasser, das so ruhig ist, dass es wie ein Spiegel wirkt. Doch in dir tobt ein Sturm.
Die Angst hat dich im Griff, nicht wahr? Es ist nicht die Angst zu scheitern – es ist die Angst, dass du vielleicht gar nicht gut genug bist. Du fragst dich, ob du dir selbst zu viel zutraust. Und trotzdem kannst du den Gedanken nicht abschütteln, dass es da draußen mehr gibt. Mehr, als in den sicheren, grauen Mauern eines Büros zu verharren, mehr, als nur zu existieren.
Dein Traum? Er ist lebendig, er atmet. Du siehst ihn klar vor dir: Eine kleine Galerie an der Küste, mit großen Panoramafenstern, durch die man die ungezähmte Wucht des Ozeans sehen kann. Bilder an den Wänden, jedes davon eine Geschichte, die erzählt, was Worte nicht ausdrücken können. Und du, inmitten dieser Welt, endlich angekommen.
Die Angst: Dein ständiger Begleiter
„Ich weiß nicht, ob ich das kann,“ gibst du schließlich zu. Deine Stimme klingt leise, fast wie ein Flüstern, das der Wind davonträgt.
Elena legt ihre Hand auf deine Schulter. „Jeder hat Angst. Aber nur die, die trotz dieser Angst vorwärtsgehen, erreichen ihre Ziele.“
Der Satz hallt in dir nach, wie das Echo eines Glockenschlags in einer alten Kathedrale. Du fühlst dich gleichzeitig inspiriert und verunsichert.
Ein Schritt in die richtige Richtung
Einige Wochen später findest du dich in einer völlig anderen Umgebung wieder. Der sandige Boden unter deinen Füßen ist heiß, der Duft von Jasmin und Salz liegt in der Luft. Du bist in einer kleinen Stadt in der Toskana angekommen, wo dich eine Kunstresidenz erwartet.
Dein Herz schlägt wild, als du den Innenhof des alten Steinhauses betrittst. Die Wände sind von Efeu überwuchert, und der Duft von frischem Brot strömt aus der Küche. Eine Handvoll anderer Teilnehmer ist bereits da, und du fühlst dich fehl am Platz.
Dort ist Luca, der junge Künstler mit den wirren Locken und der Lederjacke, die aussieht, als hätte sie mehr Abenteuer erlebt als du in deinem ganzen Leben. Seine Augen leuchten, wenn er von seinen Plänen spricht, eine riesige Wandmalerei in der Altstadt zu schaffen. Neben ihm steht Sophia, eine zierliche Frau mit auffällig grünen Augen, die ihre Skizzen in einem ledergebundenen Notizbuch festhält.
Du fühlst dich kleiner, unsicherer. Was, wenn sie besser sind als du? Was, wenn deine Ideen nicht mithalten können?
Der Moment der Wahrheit
Doch dann kommt der Moment, der alles verändert. Du stehst in deinem Atelier, einer lichtdurchfluteten Kammer mit großen Fenstern, durch die die Sonne ihre goldenen Finger ausstreckt. Vor dir liegt eine leere Leinwand. Die Farben und Pinsel sind bereit, doch deine Hände zittern.
In diesem Moment erkennst du, dass die Angst nicht verschwinden wird. Aber vielleicht muss sie das auch nicht. Vielleicht geht es nicht darum, furchtlos zu sein, sondern darum, trotz der Angst zu handeln.
Du greifst nach einem Pinsel und machst den ersten Strich. Er ist nicht perfekt, aber er ist echt. Und mit jedem weiteren Strich fühlst du, wie die Last ein wenig leichter wird.
Ein neues Kapitel
Ein Jahr später sitzt du in deiner eigenen Galerie. Sie ist genau so, wie du sie dir vorgestellt hast – mit großen Fenstern, die den Blick auf das wilde Meer freigeben, und einer Sammlung von Kunstwerken, die Geschichten erzählen.
Menschen schlendern durch den Raum, bewundern deine Bilder, sprechen leise miteinander. Du beobachtest sie aus einem versteckten Winkel, ein warmes Gefühl der Erfüllung in deiner Brust.
Die Angst ist immer noch da, aber sie hat ihren Platz gefunden. Sie erinnert dich daran, wie weit du gekommen bist. Und dass es in Ordnung ist, sich manchmal nicht gut genug zu fühlen – solange du trotzdem weitermachst.
Der Aha-Moment
Während du dort stehst, realisierst du: Es ging nie darum, perfekt zu sein. Es ging darum, den Mut zu haben, dich selbst zu zeigen – mit all deinen Stärken und Schwächen.
Du fühlst dich frei, lebendig, und vor allem: echt.
„Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern die Entscheidung, dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst.“ – Ambrose Redmoon
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