Du gehst und kommst nie wieder

Du Gehst Und Kommst Nie Wieder
Lesedauer 3 Minuten

Du gehst und kommst nie wieder

Es beginnt wie eine Szene aus einem zweitklassigen Drama: Dein Chef, ein Mann mit einer Stirn so faltig wie eine alte Landkarte und Augenbrauen, die sich wie Raubvögel über seine wütend blitzenden Augen spannen, schreit mal wieder. Der Grund? Ach, irgendwas zwischen Kaffeemaschinenfehlbedienung und einer Deadline, die du gar nicht hattest. Du stehst da, starrst ihn an, während du innerlich die Worte zählst, die er in einer Minute rausballert. Sind es 300 oder 400?

Deine Kollegin Sarah, die eigentlich immer ein Lächeln auf den Lippen hat, sieht heute aus wie ein Regenbogen in Grautönen. Ihr blauer Blazer wirkt zerknittert, als hätte sie ihn direkt vom Kleiderhaufen gezogen. Max, der sonst für seine ironischen Kommentare bekannt ist, hat seine Arme verschränkt, und seine Lippen sind zu einer Linie gepresst, die man mit einem Lineal ziehen könnte. Du? Du trägst dein Lieblingshemd – das mit den kleinen Palmen drauf – und denkst nur: „Warum bin ich eigentlich noch hier?“

Dann passiert es. Ein Moment kollektiver Erkenntnis. Der Chef hebt die Arme, als würde er gleich in einen Opernarien-artigen Schrei ausbrechen, aber alles, was du hörst, ist Stille. Eine Stille, die in deinem Kopf explodiert, als wäre ein Trommelwirbel zu einem Gong geworden. Deine Augen treffen die von Sarah, dann die von Max. Ein stiller Pakt wird geschlossen. Und dann geht ihr. Alle. Einfach so.

Ein kühnes Manöver in High Heels und Schnürschuhen

Die Bürotür knallt hinter euch zu, während ihr auf die Straße tretet. Sarahs High Heels klackern auf dem Pflaster, Max hat die Hände tief in den Taschen seiner Jeans vergraben, und du? Du spürst eine Mischung aus Panik und Adrenalin. Eine Stimme in deinem Kopf schreit: „Was hast du getan?!“ Aber eine andere – die mutigere, coolere Version von dir – flüstert: „Endlich.“

Ihr landet in einem kleinen, verstaubten Café, das aussieht, als hätte es seit den 80ern keinen Staubwedel gesehen. Die Tische sind aus massivem Holz, die Stühle quietschen, und der Kaffee schmeckt nach Freiheit. Sarah zieht einen Laptop aus ihrer Tasche – ein elegantes Teil, das im krassen Gegensatz zu ihrer Nervosität steht. „Okay, wie fangen wir an?“ fragt sie. Max zuckt mit den Schultern, zieht einen zerknitterten Notizblock hervor und beginnt, große Worte zu kritzeln: „Kunden“, „Budget“, „Marketing“.

Du lehnst dich zurück, nimmst einen Schluck Kaffee und spürst, wie etwas in dir aufblüht. Ein Traum, den du lange begraben hast, bricht durch wie eine Pflanze, die sich durch Beton kämpft. Ihr wolltet das doch immer, oder? Euer eigenes Ding machen. Keine Chefs, keine unnötigen Meetings, keine Körpertemperatur-Emails („Könnt ihr bitte das Fenster schließen, ich friere.“).

Von PowerPoint zu Power Moves

Die nächsten Wochen sind ein Wirbelwind aus Ideen, Plänen und Momenten, in denen du dich fragst, ob du den Verstand verloren hast. Ihr mietet ein kleines Büro, das mehr ein Abstellraum ist. Sarah bringt Pflanzen mit („Die Luft hier drin ist tödlich“), Max dekoriert die Wände mit Post-its, und du? Du steckst stundenlang in Calls mit alten Kunden, erklärst ihnen, warum sie mit euch arbeiten sollten.

„Warum sollten wir wechseln?“ fragt ein besonders skeptischer Kunde.

„Weil wir Profis sind. Und weil wir wissen, was ihr wirklich braucht – ohne den unnötigen Bullshit.“ Du hörst dich selbst reden und denkst: „Bin ich das wirklich? So selbstbewusst?“

Der Moment der Wahrheit

Wochen später sitzt ihr in eurem kleinen Büro. Die Sonne scheint durch die schmutzigen Fenster, und der Duft von Sarahs selbstgemachtem Kaffee füllt den Raum. Ihr habt es geschafft. Der erste große Kunde hat unterschrieben. Ihr jubelt, tanzt, feiert – und dann setzt sich eine schwere, aber glückliche Ruhe ein.

Du schaust auf deine Kolleginnen und Kollegen – nein, Partnerinnen und Partner. Sarahs Haare sind wild und ungezähmt, Max hat einen Kaffeefleck auf seinem Hemd, und du? Du siehst aus wie jemand, der gerade eine Schlacht gewonnen hat. Und das hast du auch.

Ein neues Kapitel

Als du an diesem Abend nach Hause kommst, fühlt sich alles anders an. Du blickst in den Spiegel, siehst die müden Augen, die Schatten darunter, aber auch etwas Neues: Stolz. Du hast es gewagt. Du hast es getan. Und jetzt? Jetzt gehört dir die Welt.

Zitate, die bleiben

„Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern das Wissen, dass etwas wichtiger ist als Angst.“

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