Du bist mutiger, als du denkst

Du Bist Mutiger, Als Du Denkst
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Du bist mutiger, als du denkst

Du sitzt da, mitten im Chaos eines überfüllten Zugabteils, das nach nassem Hund und kaltem Kaffee riecht. Deine Jeans kleben unangenehm an den Oberschenkeln, der graue Hoodie fühlt sich plötzlich wie ein schlechter Witz an. Um dich herum: Menschen in allen möglichen Zuständen der Erschöpfung. Ein Mann mit buschigen Augenbrauen und einem Hemd, das aussieht, als hätte es seit den 90ern keinen Bügeleisen mehr gesehen, starrt auf sein Handy, als wäre es das letzte Stückchen Hoffnung in dieser Welt. Eine junge Frau mit einem piercinggespickten Gesicht tippt auf ihrem Laptop, ihre Kopfhörer lassen leise ein Riff von Metallica durchs Abteil sicken.

Du fragst dich, warum zur Hölle du dich auf dieses Abenteuer eingelassen hast. Aber tief in dir drinnen weißt du, dass es einen Grund gibt: Du hast das Leben satt, das dir vorkommt wie ein ewiger Montagmorgen. Also hast du gepackt – na ja, eigentlich war es mehr ein panisches Stopfen in einen viel zu kleinen Rucksack – und dich auf die Reise gemacht.

Der erste Halt: Der seltsamste Ort der Welt

Der Zug hält mit einem Ruck, der dich fast von deinem Sitz fegt. Du stolperst hinaus und findest dich in einem Bahnhof wieder, der aussieht wie eine Mischung aus Steampunk-Fiebertraum und minimalistischer Ikea-Ausstellung. Das Licht ist weich und golden, die Luft riecht nach frischen Croissants und Abenteuer. Über dir schwebt eine gigantische Uhr, deren Zeiger rückwärts laufen – du bist fasziniert und irritiert zugleich.

Eine Frau in einem smaragdgrünen Kleid mit goldenen Stickereien tritt an dich heran. Ihre Haut hat den Ton von karamellisiertem Zucker, und ihre Augen funkeln, als hätte sie gerade einen besonders cleveren Plan ausgeheckt. „Bist du bereit, mutig zu sein?“ fragt sie.

Die Frage, die dich aus der Fassung bringt

Du hast keine Ahnung, worauf sie hinauswill. Mut? Das klingt nach einem dieser Motivationsposter in deinem alten Büro, die du jeden Morgen angestarrt hast, während du deinen dritten Kaffee leergetrunken hast. Doch bevor du antworten kannst, nimmt sie deine Hand und zieht dich in einen Laden, der aussieht wie die Requisite eines Wes-Anderson-Films.

Drinnen türmen sich alte Bücher, seltsam geformte Flaschen und eine Armada von Globussen, die alle unendlich komplizierte Sternenkarten zeigen. „Wähle,“ sagt sie und deutet auf einen Tisch, auf dem drei Dinge liegen: ein goldener Schlüssel, ein zerfledderter Brief und eine kleine, schwarze Kiste.

Deine Wahl, dein Schicksal

Du wählst – natürlich die Kiste, weil du nicht nein sagen kannst zu einem Hauch von Geheimnis. Die Frau nickt anerkennend, als wüsste sie genau, was du gerade gedacht hast. „Interessant“, murmelt sie, öffnet die Kiste und holt ein winziges Fläschchen heraus, gefüllt mit einer leuchtend blauen Flüssigkeit.

„Das ist dein Ticket zur Freiheit“, erklärt sie. „Aber Vorsicht: Freiheit bedeutet auch Verantwortung.“

Dein Herz schlägt schneller. Natürlich gibt es einen Haken. Es gibt immer einen Haken. Du nimmst die Flasche und fühlst ihre Kälte gegen deine Handfläche.

Und dann?

Du wachst auf. Nein, nicht im echten Leben – sondern in einer völlig anderen Welt. Der Bahnhof, die Frau, die seltsame Kiste? Weg. Stattdessen stehst du mitten in einer goldenen Wüste, die Luft riecht nach Honig und Sandelholz. In der Ferne siehst du eine Stadt, deren Gebäude wie flüssiges Silber in der Sonne glänzen.

Du spürst plötzlich etwas in deiner Hand – das Fläschchen. Du hast es immer noch. Und irgendwie weißt du: Dies ist erst der Anfang.

Das Ende, das keines ist

Mutig sein bedeutet nicht, keine Angst zu haben. Es bedeutet, die Angst zu nehmen und sie wie einen alten Pullover zu tragen – unbequem, aber erträglich. Es bedeutet, etwas zu riskieren, weil der Gedanke, es nicht zu tun, noch unerträglicher ist.

„Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern die Entscheidung, dass etwas anderes wichtiger ist.“

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