Du bist der Größte – oder doch nicht?
Du kennst sie, diese Kollegen, die ständig von sich selbst schwärmen. Sie fahren die fettesten Karren, tragen Anzüge, die so teuer sind, dass man fast schon den Wert eines Einfamilienhauses dafür erahnen kann, und sprechen in einem Ton, als wären sie die Erleuchtung höchstpersönlich. „Ich habe alles erreicht, was du dir nie erträumen würdest,“ erzählen sie, als hätten sie das Universum persönlich auf ihre Seite gezogen. Sie reden von ihren Millionen, ihren „exklusiven“ Treffen, als würde der Rest der Welt in einem Paralleluniversum existieren. Und doch bist du irgendwie der Einzige, der die Augen verdreht, wenn sie anfangen, ihren neuesten Porsche zu präsentieren. Klar, du solltest sich freuen, sie zu kennen, immerhin geht es ihnen besser, oder?
Aber halt – bevor du dich von der blendenden Sonne ihrer Selbstüberzeugung blenden lässt, lass uns einen genaueren Blick auf diese Wunder der menschlichen Evolution werfen, die es scheinbar geschafft haben, das Leben in der ersten Klasse zu verbringen, während du dich weiterhin durch die Warteschlange an der Tankstelle quälst.
Du siehst sie an der Kaffeemaschine, wie sie, in ihren maßgeschneiderten Hemden, die so scharf sind, dass sie jeden Moment in einem überdimensionalen Papierschneiderei-Wettbewerb gewinnen könnten, die neuesten Trends der Geschäftswelt predigen. Ihre Gesichter sind so glatt, dass sie glatt als Werbefläche für Anti-Aging-Cremes durchgehen könnten. Es ist wie ein Massenspektrum von glänzenden Augen, die dir das Gefühl geben, ein Staubkorn im Vergleich zu ihrer glänzenden, unfehlbaren Existenz zu sein. Doch wehe, wenn du sie dabei erwischst, wie sie im Stau hinter einem Lkw herfahren, anstatt in den höheren Sphären der Freiheit zu fliegen.
Denn du weißt, was sie wirklich sind: Sie sind die Meister des „Stau-Luxus.“ Warum fahren sie hinter dem Lkw? Weil sie der Meinung sind, dass jeder Kilometer, den sie auf der Autobahn im größten Auto der Welt verbringen, sie zu den wahren Herrschern der Straßen macht. Sie schnallen sich im Inneren ihrer Nobelkarossen an, als wären sie auf einer Mission – eine Mission, die sie für die „Arbeiterklasse“ unsichtbar macht. Der Porsche oder die BMW-Limousine wird zum goldenen Schrein, in dem sie sich selbst anbeten. Und trotzdem: da sind sie, hinter einem Lkw. Einhergehend mit der langsamen, gefühlten Ewigkeit eines Fernsehinterviews, bei dem die Person nie wirklich zu Wort kommt.
Aber mal ehrlich, was ist der wahre Wert von all dem? Du hast es längst begriffen, aber du musst mit ansehen, wie diese Kollegen mit ihren gespreizten Händen über den Verkehr hinweg blicken, als könnten sie den gesamten Stau mit einem einzigen Blick in Staub verwandeln. Und trotzdem stehst du neben ihnen. Sie sind da – und du bist da. Was machen sie eigentlich? Abgesehen davon, dass sie dir ständig auf die Nerven gehen, während du mit deinen eigenen Gedanken ringst, warum das Leben nicht einfacher sein könnte.
Was ist der wahre Unterschied zwischen dir und ihnen? Du, der das Leben in der Realität erlebst, während sie – zumindest in ihrer eigenen Wahrnehmung – von der Oberfläche abheben. Du weißt, was sie nicht wissen: So wie du im Stau stehst, das Leben durchlebst, die unangenehmen Situationen von Tag zu Tag meisterst, wird der Porsche irgendwann auf dem Rückweg in den Nebel verschwinden. Und was bleibt? Ein Lächeln. Ein echtes, ehrliches Lächeln, das den Tag heller macht. Du bist der wahre König der Straßen, weil du nicht in den Illusionen von hohlen Worten verloren gehst.
Und falls du dich fragst, wie du all diese Geschichten besser verkraften kannst, wie du der Stau-Philosophie der „großen“ Kollegen die Stirn bieten kannst, dann solltest du dir diese Weisheit zu Herzen nehmen: „Der Weg ist das Ziel“. Vielleicht sind sie die Herrscher des Staubes, die in ihren Autos sitzen und sich von den Wellen der Zeit forttragen lassen. Aber du bist der, der weiß, dass der wahre Schatz nicht in den glänzenden Karossen liegt, sondern in den Momenten, die du im Stau auf den Straßen erlebst – Augenblicke, in denen du nicht nur existierst, sondern wirklich lebst.
Also, was machst du jetzt? Hältst du an der falschen Göttervorstellung fest oder wirst du endlich den Lkw überholen und in die wahre Freiheit aufbrechen?
„Nicht der Stau ist das Problem, sondern die, die glauben, dass der Stau sie definiert.“