Ungefragte Ratschläge, die niemand braucht
Oh, du. Ja, du. Derjenige, der gerade denkt: „Warum zur Hölle sollte ich mir diesen Artikel durchlesen?“ Nun, lass mich dir einen völlig unnötigen und trotzdem unglaublich wichtigen Tipp geben: Du solltest es tun. Warum? Weil du gerade genau das Richtige tust – in deinem Leben herrscht Chaos, und dieser Text wird dir auf einer Ebene helfen, die du nicht mal für möglich gehalten hättest. Oder auch nicht. Aber egal, du wirst sowieso weiterlesen, weil du denkst: „Was könnte schon schiefgehen?“
Du stehst also da, in deinem grellbunten Trainingsanzug – der von dir völlig absichtlich ausgewählt wurde, weil du dich „auffällig unauffällig“ kleiden möchtest, aber trotzdem mit einem gewissen „Ich-bin-noch-im-Bereich-der-Gemütlichkeit“-Vibe. Und ja, auch die weißen Turnschuhe, die wahrscheinlich mehr „frisch aus der Packung“ schreien als „ich war gestern beim Sport“, machen das Gesamtbild perfekt. Alles an dir sagt: „Ich habe keine Ahnung, was hier passiert, aber es ist zu spät, um zu gehen.“
Natürlich denkst du an das große Bild: der Job, der stressige Chef, der nicht so toll schmeckende Kaffee aus der Maschine im Büro, das Leben, das ständig in deinen Augen wie ein wirbelnder Tornado aussieht, der nie zur Ruhe kommt. Du hast diesen herrlichen Traum, dass alles besser wird, aber in Wahrheit bist du nur in deinem Standard-Modus: Überleben. Und das ist völlig okay! Wer hat gesagt, dass du immer der perfekte Superheld sein musst? Nicht mal Superman hat jeden Tag seine Power.
Aber jetzt kommt’s: Die unaufgeforderte Weisheit, die dir nun entgegenströmt. Du bist sicher, dass du sie nicht hören willst. Aber sei mal ehrlich – du bist neugierig. Hier kommt der Moment, der alles verändern könnte (oder auch nicht). Bereit? Nein? Tja, das spielt keine Rolle, du liest jetzt trotzdem weiter.
Stell dir vor, du bist in einer Bar. Nicht irgendeiner Bar – es ist die Bar, die direkt an der Ecke des Universums steht, so schäbig, dass sie eigentlich eine Daseinsberechtigung im „Horrorkabinett der Bars“ verdient. Der Barkeeper, ein Typ namens Dieter, ist so tot von innen, dass er dir beim Einschenken der Getränke fast die Lebensfreude raubt, als wäre es sein Beruf, dir das letzte bisschen Hoffnung zu stehlen. Aber hey, der Espresso, den er dir serviert, schmeckt genau so, wie du es magst – bitter, stark und mit einem Hauch von Enttäuschung. Denn warum solltest du dich mit weniger zufriedengeben?
Dieter schaut dich an, als hättest du gerade das Geheimnis des Lebens entdeckt und zu einem schlechten Witz gemacht. „Wirst du jemals wissen, was du wirklich willst?“, fragt er, aber er spricht so, als hätte er das ganze Universum in Frage gestellt und entschieden, dass das Leben ein wenig zu kompliziert für seinen Geschmack ist. Vielleicht ist er die menschliche Antwort auf die Frage, die du dir seit Jahren stellst.
Der Tipp, den er dir jetzt gibt, ist genial und gleichzeitig völlig nutzlos: „Lass die Dinge einfach fließen.“ Ach, wirklich? Fließen lassen? Vielleicht solltest du auch den nächsten Tornado in deiner Nähe umarmen und hoffen, dass er dir ein paar Lebenslektionen erteilt. Aber du nickst trotzdem. Du wirst das tun. Immerhin ist es Dieter, der Barkeeper, der es gesagt hat. Und wer könnte Dieter widersprechen?
Doch bevor du diese Phrase in dein Repertoire aufnimmst, gibt es noch einen weiteren unaufgeforderten Rat. Du fährst nach Hause, in deinem Auto, dessen Sitzbezüge so abgenutzt sind, dass sie in wenigen Wochen wohl zu Staub zerfallen werden. Du hörst Radio – ein übermütiger Moderator spricht über „Lebensträume“ und „Selbstverwirklichung“. Da drängt sich der Gedanke auf: Solltest du auch all diese unrealistischen Vorstellungen von Erfolg und Glück aufgeben, um in der „Welt der Verantwortung“ zu leben? Aber halt – du bist nicht bereit, diesen Teil deines Gehirns zu akzeptieren. Denn eigentlich weißt du, dass du nie in diesem Zustand enden möchtest, in dem du dich mit einem 9-5-Job begnügst und dir wünschst, du wärst einfach wieder ein Kind.
Wenn du aus dem Auto steigst, dann erkennst du es: Du gehst nicht zur Tür, sondern zur „Grenze der Möglichkeiten“. Vielleicht auch zur Grenze des Wahnsinns, aber wer sagt, dass der Wahnsinn nicht auch ein bisschen Abenteuer ist? Du betrittst dein Zuhause, wo alles den Eindruck einer ruhigen Zuflucht vermittelt, aber du weißt, dass du hier auch derjenige bist, der sich selbst in Frage stellt. „Werde einfach wer du wirklich bist“, flüstert der kleine Mann in deinem Kopf, der nie ruhig wird. Aber wie, fragst du dich, kannst du herausfinden, wer du wirklich bist, wenn du nicht mal weißt, wie man ein Frühstück richtig zubereitet?
Vielleicht ist das alles nur ein riesiges Puzzle aus Momenten, die irgendwie zusammenpassen müssen. Aber keiner hat dir gesagt, dass es auch in den düsteren Momenten hilfreich sein kann, die Dinge einfach fließen zu lassen.
Und dann – der unaufgeforderte Rat Nummer drei: „Du solltest öfter mal still werden.“ Da hast du’s. Genau jetzt, wo dein Gehirn schon überlastet ist, ruft dir jemand zu: „Beruhige dich, atme tief durch.“ Das ist der Moment, an dem du das Gefühl hast, dass dir jemand mit einem nassen Handtuch vor die Stirn haut, nur um dich dann mit einem selbstgefälligen Lächeln zu verabschieden. Du gehst, atmest und – was auch immer – du bist dir sicher, dass das Leben irgendwie funktionieren wird. Es muss ja, oder?
Und das bringt uns zum nächsten Punkt, auf den du jetzt mit einer Mischung aus Resignation und seltsamer Zufriedenheit reagierst: Manchmal muss man akzeptieren, dass die Ratschläge, die dir die ganze Zeit um die Ohren gehauen wurden, vielleicht doch irgendwie richtig sind. Nicht, weil sie sich sofort so anfühlen, sondern weil sie dich eines gelehrt haben: Selbst die nutzloseste Weisheit trägt einen Kern, der sich in der Stille verbirgt.
Vielleicht hast du gerade bemerkt, dass dieser ganze Text nicht unbedingt der sein sollte, den du erwartet hast. Aber vielleicht, nur vielleicht, gibt er dir den genau richtigen Impuls, um dein eigenes Abenteuer zu starten – selbst wenn es bedeutet, einfach mal in einem Café zu sitzen, die Menschen zu beobachten und zu denken: „Ich habe echt keine Ahnung, was ich hier mache, aber irgendwie läuft es.“ Und das ist völlig in Ordnung.
Du denkst jetzt bestimmt: „Habe ich nicht schon längst genug davon?“ – Vielleicht, aber du wirst trotzdem weiterlesen. Warum? Weil du genau weißt, dass du nicht genug von diesem Sarkasmus und Witz bekommen kannst.
Zitat: „Lass die Dinge fließen, aber nicht ohne ein bisschen Drama.“