So sagst du’s dem Chef: Mit Stil!

Lesedauer 3 Minuten

So sagst du’s dem Chef: Mit Stil!

Du stehst da. Deine Arbeitskleidung ist – sagen wir mal – zweckmäßig: Blaue Latzhose, Sicherheitsstiefel, ein Hemd, das mal weiß war, und ein Gesichtsausdruck, der irgendwo zwischen Müdigkeit und „Warum eigentlich ich?“ pendelt. Neben dir: deine Kolleginnen und Kollegen. Ihr alle habt denselben Blick. Dieser Blick, der sagt: „Noch ein Wort von ihm, und ich explodiere.“

Er, euer Chef, steht vor euch. Ein graues Hemd, das spannender ist als sein Gesichtsausdruck. Der Typ, der anscheinend einen geheimen Vertrag mit der Schreiindustrie hat. Jeder Satz ein Befehl, jede Geste eine Drohung. Seine Stimme? Lauter als das Piepsen der Stempeluhr um 6 Uhr früh. Und dann kommt er mit diesem Satz: „Ihr müsst schneller arbeiten! So wird das nichts!“ Dein inneres Ich denkt: Wirklich? Vielleicht würde es besser laufen, wenn du mal die Klappe hältst.

Die Revolution beginnt im Pausenraum

Es beginnt in der Pause, wie alle guten Pläne. Ein Kollege, nennen wir ihn Tom, stellt seinen Kaffeebecher ab. „Leute, mal ehrlich, wir können uns das nicht mehr bieten lassen.“ Sein Gesicht leuchtet vor Entschlossenheit. Tom, der heimliche Revoluzzer. Trägt immer Jeans, manchmal mit Öl verschmiert, und hat diesen Bart, der aussieht, als wäre er nur halb aus Trotz gewachsen.

„Was sollen wir machen? Streiken?“ fragt Anna, die Kollegin mit der großen Brille und den noch größeren Augenringen. Sie lebt von Energydrinks und der Hoffnung, dass das Wochenende schneller kommt.

Tom grinst. „Nein, besser. Wir sagen ihm die Meinung. Aber zusammen. Auge in Auge. Keiner kann uns was, wenn wir als Team auftreten.“

Das Setting: Die Werkshalle des Widerstands

Am nächsten Morgen seid ihr bereit. Es ist Montag. Die Luft in der Werkshalle riecht nach Metall und ein bisschen nach Hoffnungslosigkeit. Doch heute riecht sie auch nach Revolution.

Ihr stellt euch im Kreis auf, genau wie Tom es vorgeschlagen hat. Er trägt heute ein T-Shirt mit der Aufschrift: „Ich bin nicht laut, du bist empfindlich.“ Ein Statement, das so ironisch ist, dass es schon fast Kunst ist. Anna steht neben dir, hat sich die Brille zurechtgerückt, und du bemerkst, dass sie leicht zittert. Aber ihre Augen – die sagen: „Heute nicht, Chef.“

Die Eskalation: Ein Schrei zu viel

Er kommt rein, der Boss. Dieselbe Leier wie immer: „Warum seid ihr so langsam?“ Doch dieses Mal passiert etwas, das er nicht erwartet hat. Tom tritt einen Schritt vor und sagt: „Vielleicht, weil wir mehr Zeit mit deinem Gebrüll als mit der Arbeit verbringen?“ Der Raum wird still. So still, dass du den Husten von Karl, dem ältesten Kollegen, hörst.

Karl, mit seiner Glatze und dem Bauch, der so rund ist wie seine Geschichten von „damals“. Er nickt. „Der Junge hat recht.“

Der Moment der Wahrheit

Und dann machst du es. Du trittst vor. Dein Herz schlägt so laut, dass es den Lärm der Maschinen übertönt. Du schaust deinem Chef in die Augen – diese kalten, grauen Augen, die heute ein bisschen weniger selbstsicher wirken.

„Wissen Sie, was Ihr Problem ist?“ fängst du an. „Sie haben vergessen, dass wir Menschen sind. Menschen mit Träumen, Wünschen und einem Leben außerhalb dieser Halle. Und wissen Sie was? Wir lassen uns nicht länger wie Maschinen behandeln.“

Anna klatscht. Und dann Tom. Und dann Karl, der so laut pfeift, dass es fast wie ein Alarmsignal klingt. Die Werkshalle wird zur Bühne, und ihr seid die Hauptdarsteller.

Der Chef und die Schockstarre

Er steht da, starrt euch an, als hätte er gerade erfahren, dass Kaffee nicht aus dem Automaten wächst. Seine Hände zittern leicht, und sein Gesicht wird rot. Aber nicht vor Wut – vor Verlegenheit.

„Ich… ähm… ich verstehe, was ihr meint,“ stammelt er. Zum ersten Mal siehst du etwas Menschliches in seinen Augen. Vielleicht ist es Einsicht. Oder Angst vor der Gewerkschaft. Egal. Du fühlst dich wie ein Held.

Die Moral von der Geschichte

Ihr habt es geschafft. Als Team. Weil ihr zusammengehalten habt. Und vielleicht, nur vielleicht, hat euer Chef heute etwas gelernt: Man behandelt Menschen nicht wie Zahnräder in einer Maschine.

Am Ende des Tages sitzt ihr im Pausenraum, trinkt Kaffee, der immer noch nach Pappe schmeckt, und lacht. Lacht, weil ihr euch getraut habt. Weil ihr die Eier hattet. Und das fühlt sich besser an als jede Gehaltserhöhung.

„Manchmal beginnt Veränderung mit einem einzigen Wort. Und manchmal mit einem ganzen Kreis von Menschen.“

Hat dir der Beitrag gefallen? Kommentiere und teile meine inspirierenden Beiträge über Erfolge, Sehnsüchte-Wünsche und Träume!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert