Mobbing: Willkommen im Zirkus Büro
Du sitzt an deinem Schreibtisch, oder besser gesagt: deiner persönlichen Bühne in einer Daily-Soap, die keiner bestellt hat. Dein Chef? Eine wandelnde PowerPoint-Präsentation in fleischgewordener Perfektion, immer bereit, die Luft anzuhalten, bis jemand applaudiert. Deine Kollegin Claudia? Perfektioniert die Kunst, passiv-aggressiv Komplimente zu verteilen, die dir kälter vorkommen als der Kaffee in deiner Tasse, die du seit Tagen nicht mehr abgewaschen hast. Willkommen im Abenteuerland, wo die Kaffeemaschine zwar funktioniert, aber der Respekt zwischen Menschen offenbar nie geliefert wurde.
Die Neonröhren flackern über dir wie schlechte Entscheidungen in einer Midlife-Crisis, und du fragst dich: „Bin ich hier, um zu arbeiten, oder um als persönlicher Boxsack für Peters latent schlechte Laune herzuhalten?“ Peters Hemd sitzt übrigens so schlecht wie sein letzter Witz – und beide nerven.
Der Raum ist steril wie eine Zahnarztpraxis, aber irgendwie schwingt eine unterschwellige Spannung in der Luft, als würde gleich jemand eine „wichtige“ E-Mail mit CC an alle verschicken. Und du? Du hoffst, dass das Mobbing wenigstens kreative Formen annimmt, weil die ständigen Bemerkungen über deine angeblich zu langen Mittagspausen langsam langweilen.
Du schaust auf die Uhr – nicht, weil dich die Zeit interessiert, sondern weil du dir wünschst, dass sie magisch schneller vergeht. Aber nein, die Uhr scheint im gleichen Tempo zu laufen wie der Fortschritt im zwischenmenschlichen Respekt hier: nullkommanix.
Und dann fragst du dich: „Ist das wirklich mein Leben? Werde ich hier alt, während ich versuche, Peters Ego und Claudias Sticheleien zu überleben?“ Vielleicht. Aber vielleicht findest du auch deinen Mut, trittst auf die Bühne und schreist: „Claudia, dein passiv-aggressiver Ton ist genauso deplatziert wie Peters Krawatte!“
„Das Leben ist ein Zirkus – du entscheidest, ob du Zuschauer bleibst oder endlich das Zelt abbaust.“