Kapitel 79: Die Iden des März

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Lesedauer 4 Minuten

Kapitel 79: Die Iden des März

Der Regen hatte sich in feine Schleier verwandelt, die durch die Straßen Roms zogen. Die Gruppe stand in einer schmalen Gasse, verborgen vor den geschäftigen Menschenmassen, die sich auf den Kapitolsplatz zubewegten. Ihre Kleidung hatte sich erneut angepasst: Lyra trug nun eine mit purpurnen Fäden durchzogene Toga, während ihr Artefakt – diesmal als schlichte Brosche in Adlerform – an ihrem Gewand befestigt war. Solan strich über die Schriftrolle an seinem Gürtel, und Kai zog einen Dolch hervor, dessen Klinge im Stil römischer Schmiede gefertigt war.

„Das hier ist anders,“ murmelte Solan, während er auf das Kapitol deutete. „Die Zeitlinien haben sich erneut verschoben. Caesar… er sollte heute sterben. Aber die Energie, die ich spüre, deutet auf etwas anderes hin.“

„Du meinst, sein Schicksal wurde verändert?“ fragte Myria, deren Stimme im Nebel, den sie um die Gruppe gewoben hatte, fast unhörbar war.

„Nicht nur seines,“ sagte Seraphine mit geschlossenen Augen. „Ich sehe dunkle Schatten im Senat, aber es sind nicht nur Menschen. Mephos ist hier.“

Kai schnaubte und stieß die Klinge in die Scheide. „Natürlich ist er das. Warum macht er es uns nie einfach?“

Lyra trat vor und hob den Blick gen Himmel, wo Blitze durch die Wolken zuckten. „Wir müssen herausfinden, was er hier plant. Und diesmal dürfen wir keinen Fehler machen.“

Ein schicksalhafter Auftritt im Senat

Die Gruppe bewegte sich durch die Straßen, unauffällig, aber wachsam. Die Nebel Myrias hielten sie verborgen, während Sira als Falke über ihnen kreiste und die Umgebung beobachtete. Am Eingang des Senats trafen sie auf einen Mann, dessen Erscheinung sie innehalten ließ: ein hochgewachsener Römer mit durchdringendem Blick und einem goldenen Lorbeerkranz auf dem Kopf.

„Marcus Junius Brutus,“ flüsterte Solan. „Einer der Verschwörer.“

Brutus schien sie nicht zu bemerken. Er schritt mit festen Schritten in das Gebäude, seine Hand ruhte auf dem Griff seines Schwertes. Doch Lyra spürte die Wellen der Anomalie, die von ihm ausgingen. „Er ist verändert,“ sagte sie leise. „Das ist nicht der Brutus, den die Geschichte kennt.“

Om 25

Der Verrat der Schatten

Im Inneren des Senats lag die Atmosphäre bleischwer. Die Stimmen der Senatoren hallten von den Marmorsäulen wider, aber etwas Unnatürliches schwang in der Luft. Lyra, Solan und Kai traten durch einen Seiteneingang ein, während Myria, Seraphine und Selena die Haupthalle überwachten. Isolde blieb zurück, um sich um die verletzten Menschen zu kümmern, die sie unterwegs gefunden hatten.

Im Zentrum des Raumes stand Julius Caesar, umgeben von Senatoren. Seine Stimme war ruhig, doch in seinen Augen lag eine Spur von Unruhe, als Brutus auf ihn zuging.

„Das ist der Moment,“ flüsterte Solan, der die Szene beobachtete. „Hier sollte der Dolchstoß erfolgen. Aber etwas ist falsch…“

Plötzlich flackerte das Licht, und aus den Schatten traten Wesen hervor, die nicht von dieser Welt zu stammen schienen. Ihre Gestalten waren verzerrt, halb Mensch, halb Dunkelheit. An ihrer Spitze stand Mephos, sein Mantel wie lebendige Nacht.

„Geschichte ist formbar,“ sagte er mit einem höhnischen Grinsen. „Und ich werde sie nach meinem Willen formen.“

Die Schattenkrieger griffen an, und Chaos brach aus. Lyra riss ihr Artefakt von der Brosche, die sich in ein schimmerndes Kurzschwert verwandelte. Solan sprach eine alte Formel, die er in den Inschriften Trojas gelernt hatte, und ein Lichtstrahl durchbrach die Dunkelheit.

Kai kämpfte sich durch die Schatten, während Myria den Raum mit dichten Nebelschwaden füllte. Selena webte Lichtfäden, die wie Lanzen durch die Angreifer schnitten, und Sira, nun in Gestalt eines Löwen, stürzte sich auf die Wesen, die Caesar umzingelten.

Der Nexus der Geschichte

Während der Kampf tobte, bewegte sich Lyra in Richtung des römischen Kalenders, der im Zentrum der Halle stand. Es war kein gewöhnliches Artefakt: Der Kalender schwebte leicht über dem Boden, seine Gravuren pulsierend vor Energie.

„Das ist der Nexuspunkt,“ rief Solan ihr zu. „Es ist die Verbindung zwischen dieser Epoche und dem nächsten Bruch!“

Mephos bemerkte sie und richtete seine Aufmerksamkeit auf sie. „Du verstehst nicht, was du tust, Lyra! Diese Welt gehört mir, und du kannst das Rad der Zeit nicht aufhalten.“

Doch Lyra ignorierte ihn. Sie legte ihre Hand auf den Kalender, und das Artefakt begann zu leuchten. Eine Welle von Energie durchzuckte den Raum, und für einen Moment sah sie eine Vision: Städte, die aufblühten und fielen, Menschen, die durch die Zeit reisten, und eine innere Welt, die sich formte – ein Reich jenseits der bekannten Realität.

Mit einem letzten Stoß rief sie die Kraft des Artefakts herbei, und ein weiterer Riss öffnete sich in der Zeit. Mephos schrie vor Wut, als er und seine Schattenkrieger von der Energie erfasst wurden und verschwanden.

Nächster Halt: Alexandria, 48 v. Chr.

Die Gruppe fand sich erneut an einem neuen Ort wieder. Der Duft von Salz und Papyrus lag in der Luft, und vor ihnen erhob sich die majestätische Bibliothek von Alexandria, umgeben von Marmorstatuen und exotischen Pflanzen. Ihre Kleidung hatte sich angepasst: Lyra trug nun eine weiße Tunika mit goldenen Applikationen, und ihr Artefakt war eine feine Halskette mit einem glühenden Amulett.

„Alexandria,“ sagte Solan ehrfürchtig. „Die Zeit der Ptolemäer. Doch warum sind wir hier?“

„Weil die Geschichte nie stillsteht,“ sagte Kai, der bereits die ersten Schritte in Richtung der Bibliothek machte. „Und Mephos wird es auch nicht.“

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