Kapitel 30: Die Reise beginnt

Rb
Lesedauer 4 Minuten

Kapitel 30: Die Reise beginnt

Lyra, Solan und Kai betraten den letzten Raum der Prüfung, der von einem gleißenden Licht erfüllt war, das aus dem Altar in der Mitte strahlte. Doch dieses Licht war anders als alle anderen, die sie bisher gesehen hatten. Es schien tief und vielschichtig, als ob es von einer unendlichen Quelle des Wissens und der Macht gespeist wurde. Der Altar selbst war von einer mystischen Aura umgeben, die die Luft zum Knistern brachte.

„Dies ist der Ort“, flüsterte Solan, seine Augen weiteten sich. „Der Ursprung aller Geheimnisse der Menschheit.“

Lyra konnte kaum glauben, was vor ihr lag. All die Prüfungen, die sie durchlebt hatten, die Ängste, die sie überwunden hatten, all das hatte sie zu diesem Moment geführt. Aber in ihrem Inneren wusste sie, dass das noch nicht das Ende war. Die wahre Herausforderung wartete auf sie.

Plötzlich spürte sie, wie der Armband an ihrem Handgelenk zu pulsieren begann. Ein warmes, goldenes Licht flutete ihren Körper, und als sie nach unten sah, bemerkte sie, dass sich die Symbolik auf ihrer Rüstung veränderte. Die minoischen Zeichen, die sie vorher getragen hatte, waren verschwunden und wurden durch die kunstvollen Symbole einer längst vergessenen Zivilisation ersetzt, die wie aus der Ära der großen Pharaonen stammten. Ihre Klinge, die sie noch vor wenigen Augenblicken in der Hand gehalten hatte, war nun zu einem eleganten, mit Hieroglyphen verzierten Schwert geworden.

„Es hat begonnen“, sagte Kai mit fester Stimme. Auch seine Kleidung hatte sich verändert. Der schwere Ledermantel, den er zuvor getragen hatte, war nun ein feiner, aber widerstandsfähiger Rüstungsanzug aus feinstem Ägypten-Leder, verziert mit goldenen Verzierungen, die den Glanz eines pharaonischen Kriegers ausstrahlten. Das Schwert an seiner Seite war ein scharfes, kunstvoll geschmiedetes Exemplar, das in einem klaren, silbernen Licht erstrahlte.

Solan jedoch trug nun eine robuster aussehende Tunika aus Leinen, die mit fein gearbeiteten römischen Militärsymbolen verziert war. Seine Hände waren von handgeschmiedeten, antiken Rüstungsschützern bedeckt, die das Wissen und die Macht längst vergangener Zivilisationen widerspiegelten.

„Der Raum…“, sagte Solan, seine Stimme war leise und ehrfürchtig. „Dieser Altar, dieser Kristallschrein – sie sind der Schlüssel. Aber wir müssen unsere größte Prüfung bestehen.“

Om 25Die Stimme des Wächters erklang wieder, diesmal aus den Schatten des Raumes, als ob sie aus einer anderen Dimension sprach. „Die letzte Prüfung, die wahre Prüfung des Wissens und der Seele, ist die der Entscheidung. Ihr werdet die Macht über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft erhalten, doch damit kommt auch die Verantwortung, die Wahrheit zu bewahren.“

Ein schwerer Atemzug, der durch den Raum hallte, ließ den Boden vibrieren. „Bedenkt dies gut, bevor ihr weitergeht. Ihr werdet euch der größten Entscheidung eures Lebens stellen müssen.“

„Wir sind bereit“, sagte Lyra entschlossen und trat einen Schritt näher zum Altar. Ihre Hand zitterte kurz, als sie das mystische Buch erblickte, das auf dem Altar lag. Es war in eine goldene Hülle gehüllt, auf der Symbole leuchteten, die nie zuvor gesehen worden waren – das Zeichen der „Zeitenwelle“. Sie wusste sofort, dass dies der Moment war, der alles verändern würde.

„Es ist Zeit“, sagte Kai, seine Stimme klang ruhig, aber auch fest, als er neben ihr trat. „Was auch immer kommt, wir sind ein Team.“

Gemeinsam legten sie ihre Hände auf das Buch. Ein starkes Licht umhüllte sie, und in einem Augenblick fanden sie sich an einem völlig anderen Ort wieder.

Der Raum, in dem sie nun standen, war nicht mehr der alte, monumentale Prüfungsraum. Stattdessen standen sie auf einem hohen Felsen, umgeben von einer wilden Landschaft, die von hohen Gebirgsgipfeln und weiten Tälern geprägt war. Vor ihnen erhob sich ein riesiger, goldener Tempel, der an den antiken Tempel von Delphi erinnerte. Doch dieser Tempel war von einer mystischen Energie durchzogen, die die Zeit selbst zu biegen schien.

„Wo sind wir?“ fragte Solan, sein Blick scharf und nachdenklich.

„Ich weiß es nicht“, antwortete Lyra, während sie sich umsah. „Aber ich spüre, dass wir hier sind, um eine Entscheidung zu treffen.“

In diesem Moment erschien eine fremde Gestalt vor ihnen. Ein Mann, der in einer römischen Tunika gekleidet war, doch mit einer Aura von Macht und Wissen, die weit über das hinausging, was Lyra jemals erlebt hatte. Er war kein gewöhnlicher Mensch.

„Ihr seid die Auserwählten“, sagte er mit einer tiefen, geheimnisvollen Stimme. „Die „Zeitenwelle“ hat euch zu mir geführt. Ich bin Titus Varro, der Hüter des Wissens. Ihr habt die Macht, das Schicksal der Welt zu verändern.“

„Und was sollen wir tun?“, fragte Kai, der mit einem skeptischen Blick die Gestalt musterte.

„Ihr müsst eine Wahl treffen“, antwortete Titus Varro, und seine Augen funkelten. „Ihr könnt die Vergangenheit verändern, die Zukunft erschaffen, oder ihr könnt die Gegenwart bewahren. Doch jede Wahl hat ihren Preis. Wenn ihr die Vergangenheit verändert, könnte das den Lauf der Geschichte für immer verändern. Wenn ihr die Zukunft beeinflusst, könnte sie euch entgleiten. Und wenn ihr die Gegenwart bewahren wollt, müsst ihr euch den Schatten stellen, die in den Tiefen der Zeit lauern.“

Lyra trat einen Schritt vor und betrachtete den Hüter des Wissens. „Welche Konsequenzen hat jede Entscheidung?“

„Die Konsequenzen sind das, was euch für immer begleiten wird“, sagte Titus Varro. „Einmal getroffen, kann keine Wahl rückgängig gemacht werden. Doch seid gewarnt – diejenigen, die den Strom der Zeit verändern, können von der Zeit selbst verfolgt werden. Ihr könnt nicht entkommen.“

Die Worte des Hüters hallten in ihren Köpfen, als sie spürten, wie die „Zeitenwelle“ in ihren Armbändern pulsierte, als ob sie auf ihre Entscheidung wartete. Ihre Blicke trafen sich, jeder von ihnen spürte das Gewicht der Wahl, die sie treffen mussten.

„Wir müssen die Wahrheit suchen“, sagte Solan schließlich. „Denn nur die Wahrheit kann uns den Weg zeigen.“

„Aber was, wenn die Wahrheit uns mehr entblößt, als wir ertragen können?“, fragte Kai.

„Dann müssen wir uns ihr stellen“, sagte Lyra. „Denn nur dann werden wir die wahre Macht erlangen.“

Mit dieser Entscheidung in ihren Herzen spürten sie, wie die „Zeitenwelle“ erneut pulsierte und sich die Welt um sie herum zu verändern begann. Der goldene Tempel begann zu vibrieren, als sich die Dimensionen vor ihren Augen verschoben. Doch was sie nicht wussten, war, dass dies erst der Beginn einer Reise war, die sie zu den sieben Weltwundern und den Geheimnissen längst vergessener Zivilisationen führen würde. Von der verlorenen Stadt Atlantis bis zu den Pyramiden von Gizeh, von den Tempeln in Mu bis zu den verlorenen Völkern der Antike – ihre Reise war noch lange nicht zu Ende.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert