Kapitel 102: Die Schatten des Krieges

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Lesedauer 4 Minuten

Kapitel 102: Die Schatten des Krieges

Der Nebel zog sich langsam zurück, als der Krieg auf dem Schlachtfeld weiter tobte. Kai, Lyra und Solan kämpften Seite an Seite, ihre Bewegungen im Einklang mit den um sie herum wütenden Armeen. Doch auch der Himmel schien von einer dunklen Macht durchzogen zu sein. Ein Gefühl der Bedrohung, das sich nicht nur auf den Boden erstreckte, sondern auch die Luft um sie herum verdichtete.

„Wir müssen weiter“, rief Solan, als er eine dunkle Gestalt mit einem Hieb niederstreckte. „Die Zeit steht still, doch das Chaos bricht immer wieder aus. Wenn wir nicht vorankommen, wird die Dunkelheit uns einholen.“

„Aber wo sollen wir hin?“, fragte Lyra und sah sich nach der veränderten Landschaft um. „Es ist nicht der Ort, den wir kannten. England 1415… so sah es nicht aus, als wir das letzte Mal hier waren.“

„Jeder Schritt, den wir setzen, verändert die Geschichte“, murmelte Seraphine. „Das hat sich nie wiederholt. Die Schatten ziehen durch die Zeitalter und verändern das Gewebe der Realität.“

„Wir müssen Mephos finden“, sagte Kai entschlossen, während er sein Schwert schwang und einen weiteren Krieger von der Dunkelheit zerschlug. „Das Unheil, das er über die Schlachtfelder bringt, ist nur die Spitze des Eisbergs.“

Der Wind kam auf und flimmerte, als Myria Dunkelmond ihren Stab hob. Die magische Präsenz, die sie ausstrahlte, ließ den Nebel in weiten Bögen auseinanderstreifen. „Die Dunkelheit ist nicht nur ein Feind, sie ist eine Verwandlung. Eine Metamorphose der Geschichte selbst. Wir dürfen nicht länger in der Vergangenheit kämpfen.“

„Und doch müssen wir“, sagte Sira Valeris, die sich nun als Adler in die Lüfte erhob. „Die Armeen, die hier kämpfen, sind von etwas größerem ergriffen worden. Das ist mehr als ein einfacher Krieg. Wir müssen die Quelle finden.“

Die Gruppe kämpfte sich durch die Armeen der Dunkelheit, bis die Dunkelheit und das Chaos sich zu einem Pulsieren zusammenzogen und die Geschichte weiter vordrang. Sie nahmen ihre Reise auf, und wie der Nebel sich verflüchtigte, tauchten sie in eine andere Zeit ein.

Der Übergang war kaum spürbar. Als die Gefährten ihre Augen wieder öffneten, fanden sie sich inmitten eines ganz anderen Bildes wieder. Die Atmosphäre war geprägt von einer drückenden Hitze, und der Duft von Salzwasser lag in der Luft. Sie standen nun an den Ufern einer weiten, offenen See, vor ihnen die rauen Küsten von Frankreich, im Jahr 1588.

„Die Spanische Armada“, sagte Solan mit einem Seufzen, als er das gewaltige Schiffsaufgebot erblickte, das vor den Küsten lag. „Ich erinnere mich an diese Schlacht, aber es fühlt sich… anders an.“

„Der Verlauf der Geschichte wird immer wieder verschoben“, sagte Selena Arinthal, als sie die Wolken über ihnen betrachtete. Ihr Blick war durchdringend, als sie den blauen Himmel in gewisser Weise mit den Augen der Dunkelheit durchdrang. „Hier ist der Kampf noch nicht entschieden, doch es gibt dunkle Mächte, die darauf warten, das Ruder zu übernehmen.“

Om 25

„Die Armeen der Dunkelheit… sie sind überall“, sagte Kai und legte seine Hand auf das Schwert. „Nicht nur die Menschen kämpfen hier. Es gibt noch größere Mächte.“

„Ich habe die Visionen gesehen“, sagte Seraphine. „Die Waffen sind nicht nur aus Stahl, sondern auch aus dunkler Magie geschmiedet. Der wahre Kampf wird nicht auf den Schiffen, sondern in den Herzen der Krieger ausgefochten.“

Die Gruppe näherte sich dem großen Hafen von Brest, und der Anblick der französischen Schiffe, die sich in den Wind drehten, machte deutlich, dass sie sich auf einen bevorstehenden Angriff vorbereiteten. In der Ferne erhob sich die Gestalt von Sir Francis Drake, der Kapitän der englischen Flotte, während er in die Schlacht segelte.

„Da ist er“, sagte Solan. „Francis Drake, ein Mann von großer Bedeutung für den Ausgang dieses Krieges. Aber er steht vor einer Herausforderung, die über das hinausgeht, was er kennt.“

„Ein weiteres Mal“, murmelte Lyra und spürte die Veränderung. „Hier war ich schon einmal, aber es fühlt sich nicht mehr wie ein vertrauter Ort an. Die Flotten sind größer, der Himmel dunkler.“

„Denn wir sind hier, und die Geschichte wird sich mit uns ändern“, sagte Myria, ihre Stimme von einer seltsamen Klarheit erfüllt. „Myria Dunkelmond, der Nebel folgt dir, und er verändert nicht nur das Land, sondern auch die Seelen der Krieger.“

Doch der Kampf war nicht das einzige, was sie erwartete. Die Luft war schwer von Vorboten, und schon bald mussten sie erkennen, dass sich der Ursprung der Dunkelheit weit über die Armeen hinaus erstreckte.

„Die spanische Armada ist nur der Beginn“, sagte Sira Valeris, ihre Adleraugen auf das Meer gerichtet. „Etwas anderes kommt aus den Tiefen des Ozeans, aus den Schatten des Kriegsgeschehens.“

Es war ein weiteres Abenteuer, das sie zu einem noch größeren Ziel führte, und wie der Nebel der Geschichte die Gefährten in eine neue Zeit hüllte, spürten sie bereits die erste Vibration der großen Schlachten, die auf sie warteten.

Das Kapitel endete, als der Wind mit einer rauen Kühle anschwoll und die Gefährten vor den bevorstehenden Ereignissen standen. Sie wussten, dass dies nur der Anfang war. Die Reise würde sie durch viele weitere Epochen führen – die französische Revolution, die Spanischen und Italienischen Kriege, der Aufstieg von Napoleon, der amerikanische Bürgerkrieg – bis hin zu den neuesten Kriegen der Gegenwart.

Die Schlachtfelder wären nicht nur durch Schlachten definiert, sondern auch durch die Magie der dunklen Mächte, die sie auf jeder Etappe begleiten würden. Und wie der Wind sich verdichtete, wussten sie, dass sie ihre Waffen nicht nur gegen Armeen und Herrscher, sondern auch gegen die dunklen Fäden der Geschichte selbst erheben mussten.

Sich die Bedeutung ihrer Reise bewusst, gingen sie weiter. Die Geschichte würde sich verändern, und sie würden der Schlüssel dazu sein.

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