„Du hast viele Weiterbildungen, aber…“

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„Du hast viele Weiterbildungen, aber…“

Du stehst also da. Ein Mensch mit mehr Zertifikaten auf deinem Lebenslauf als die meisten mit einer ganzen Karriere. Du hast sie alle: Kommunikation, Projektmanagement, Excel für Fortgeschrittene (obwohl du immer noch nicht wirklich weißt, was Pivot-Tabellen sind), und vielleicht sogar eine dieser mysteriösen „Achtsamkeit und Selbstoptimierung“-Zertifikate, die du dir online für 9,99 € geholt hast, um die leeren Stunden in deinem Leben mit einer Dosis „Erleuchtung“ zu füllen.

Aber was du nicht hast, ist der Beruf. Und das ist so ungefähr das einzige, was du in deinem Lebenslauf vermisst, was andere Menschen nicht in einem dunklen Humorregal verstecken, sondern tatsächlich auf der ersten Seite in fetten Lettern erwarten: „Berufserfahrung“.

Ah, Berufserfahrung. Dieses schlichte Konzept, das dir fehlt. Wie ein exotisches Tier in einem Zoogarten, das du nie zu Gesicht bekommen hast, obwohl du über die Jahre viele Menschen gesehen hast, die scheinbar damit um sich werfen, als wäre es das selbstverständlichste der Welt. Doch du? Du hast viel Zeit in Weiterbildung investiert. Vielleicht hast du sogar das Gefühl, du könntest das Universum mit deinem Wissen retten, aber naja… du hast nie in einem echten Büro gearbeitet.

Du bist der König oder die Königin der Powerpoint-Präsentationen, der Meister der Online-Kurse, aber ein totaler No-Show, wenn es darum geht, tatsächlich in einem Team zu arbeiten. Du verstehst es zu reden. Und wie! Du bist so gut darin, dass du dich schon fast in einer Talkshow siehst, wie du vor einem Mikrofon stehst und so tust, als ob du Ahnung von allem hast. Aber nein, kein „echter Job“ in Sicht. Kein „richtiger“ Alltag. Keine altmodische „um 9 Uhr anfangen“-Realität.

Weiterbildung ohne die bescheidene „echte Arbeit“

Aber was zählt schon Arbeit, wenn du ein Profi in der „lebenslangen Weiterbildung“ bist? Du hast in den letzten Jahren mehr Zeit in digitale Lehrbücher und Webinare investiert, als in irgendetwas anderes, und nun kannst du jedes Zertifikat, das du je erhalten hast, an die Wand hängen und stolz darauf sein. Vielleicht träumst du sogar von einer Galerie aus Diplomen, auf denen du dich mit deinen Fähigkeiten selbst beglückwünschst. Aber das Problem dabei? Du hast keine Ahnung, wie man in einem echten Unternehmen arbeitet.

Die Theorie mag dir ins Blut übergegangen sein, doch die Praxis bleibt für dich ein grauer Nebel. Du kennst den Unterschied zwischen einem Business-Plan und einem Budget – na klar – aber wie der Arbeitsalltag wirklich aussieht, das ist für dich noch das Geheimnis von Atlantis. Und du bist dir ziemlich sicher, dass es niemand jemals entdeckt hat.

Was dir jedoch nicht entgangen ist: Deine Kollegen haben alle „richtige“ Arbeitserfahrung. Sie haben jahrelang in langweiligen Büros gesessen und sich aufgeregt über PowerPoint-Präsentationen, während du dich an den klugen Sprüchen und Online-Diskussionen aufgehalten hast. Du hast so viele Weiterbildungen gemacht, dass du dir manchmal wie ein wandelndes Lexikon fühlst, das leider keine Anwendung findet.

Wo der Haken steckt

Jetzt sitze ich hier, der „geniale“ Außenstehende, und überlege, warum du in diesem Job-Universum, das dir so vertraut erscheint, nie wirklich angekommen bist. Du hast doch alles. Du bist ein wandelndes PDF. Eine Wissensmaschine. Du könntest ein eigenes Beratungsunternehmen gründen – in deinem Kopf! Aber leider hilft dir dein Lebenslauf nichts, wenn du beim Gespräch plötzlich mit fragenden Blicken dastehst und nichts über die Arbeitsatmosphäre, das Team und die realen Projekte weißt. Also, wie fühlt es sich an, auf der theoretischen Seite des Lebens zu bleiben, während der Rest von uns in den Schützengräben der Berufserfahrung kämpft?

Es fühlt sich an wie ein ständig sich wiederholender Film, in dem du der Hauptdarsteller bist, aber immer nur im Hintergrund der Szene auftauchst, während alle anderen sich um die „echte Arbeit“ kümmern.

Lass uns ehrlich sein: Du hast das Gefühl, dass der Arbeitsmarkt dich in einen klassischen „Geh zurück zur Ausbildung, du Anfänger“-Zyklus verbannt hat, obwohl du in den letzten Jahren alles gesehen hast – außer wie man das in einem Job anwendet.

Und weißt du was? Vielleicht ist das ja der Trick. Die Sache mit der Weiterbildung ist, dass sie dir nicht das gibt, was du wirklich brauchst – den echten „Job“. Du kannst alle digitalen Zertifikate der Welt bekommen, doch ohne den „erfahrenen Job“-Stempel, den du nicht anscheinend auf magische Weise bekommst, wird deine Karriere wahrscheinlich weiterhin so aussehen wie der unerfüllte Wunsch eines Nerds, ein Rockstar zu werden – aber keiner hört zu.

Der Humor im Büroalltag: Ein Beweis für deine MangelwareAber hey, lass uns den Humor nicht vergessen. Du bist schließlich der König des Sarkasmus. Jemand sagt „Berufserfahrung“, und du antwortest in deinem besten ironischen Ton: „Oh, das hatte ich mal als ‚Zertifizierter Spaziergang im Park‘ bei meiner Weiterbildung zu ‚Arbeiten ohne Stress‘.“ Ja, du hast den Witz verstanden, du bist der Profi des flachen Humors, der in jeder Sitzung glänzt. Aber was du nicht weißt, ist, dass der wahre Humor des Büroalltags nicht in den Powerpoint-Witzen steckt, sondern in den praktischen Herausforderungen, die du durchlebst, während du in der Mittagspause deine Kollegen beobachtest, wie sie über Projekte diskutieren, von denen du keine Ahnung hast.

Klar, du kannst sie verblüffen, indem du irgendwelche Trendwörter wie „Agilität“ und „Wertschöpfungsketten“ in den Raum wirfst, aber irgendwann wird jeder merken, dass du in der echten Welt nur ein Bluffer bist, der bei Fragen zur praktischen Arbeit ins Schwimmen kommt.

Ein Fazit mit Humor, vielleicht?

Letztlich ist der Karren, den du schiebst, voll mit Weiterbildungen, aber leer an praktischer Erfahrung. Vielleicht solltest du also aufhören, dich hinter deinem Berg von Zertifikaten zu verstecken, und stattdessen in die Welt der echten, erlebten Arbeit eintauchen.

Am Ende des Tages wird dir niemand ein Zertifikat für „Überlebenskünstler in der Arbeitswelt“ ausstellen. Aber du hast die Fähigkeit, von denjenigen zu lernen, die tatsächlich im Spiel sind – was für ein schönes Abenteuer, oder?

„Der beste Weg, sich weiterzubilden, ist, einfach mal anzufangen und Fehler zu machen.“

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