Stell dir vor, du stehst auf einem verlassenen Bahnsteig. Es ist ein grauer Nachmittag, die Wolken hängen tief am Himmel, und der Regen hat gerade aufgehört, aber die Luft riecht immer noch nach nassem Asphalt. Deine Schuhe, diese abgewetzten, aber treuen Begleiter, die du schon seit Jahren hast, spiegeln in den Pfützen den letzten Hauch von Sonne wider. Um dich herum sieht alles aus wie eine vergessene Szene aus einem alten Film, der nie seine Premiere gefeiert hat. Du bist der einzige, der hier steht und tief durchatmet, während die anderen, diese verlorenen Seelen, lieber im warmen Café bleiben, ihren Kaffee in Plastikbechern schwenken und sich über die kleinen Katastrophen des Lebens beschweren.
Doch du… du bist anders. Du spürst den Wind, der dir um die Ohren peitscht, fühlst die Gänsehaut auf deinen Armen. Ja, du gehst mutig voran, während andere stehenbleiben.
In diesem Moment merkst du, dass es nicht nur der Regen ist, der dich durchweicht, sondern auch eine Welle der Entschlossenheit, die durch deinen Körper strömt. Du schaust dich um. Die Leute an den Tischen, diese menschlichen Statuen in ihren grauen Mänteln, die ihre Blicke auf Smartphones richten – sie haben sich mit der Monotonie des Lebens abgefunden. Sie sind alle Teil eines unsichtbaren Netzwerks, in dem jeder nur noch nach unten schaut, auf den Bildschirm, statt nach oben, in den Himmel, der dir gerade die Richtung weist.
Du spürst den Drang, nicht stehenzubleiben, nicht zu warten. Nicht wie sie. Du willst das Abenteuer, das Unbekannte, das große Etwas, das darauf wartet, von dir entdeckt zu werden. Es gibt da draußen einen Ort, den noch niemand betrat – zumindest nicht mit diesem Blick, mit diesem Mut, mit diesem Feuer in den Augen, das du jetzt hast. Du drehst dich nicht um, als das alte Damenpaar mit ihren Regenschirmen an dir vorbeizieht, als wäre es der sicherste Weg, die Welt zu erobern – doch sie gehen nicht voran, sie gehen einfach nur weiter, immer im Kreis.
„Warum ich?“ fragst du dich. „Warum immer ich, der sich nicht mit dem Rest zufrieden gibt?“ Aber du weißt es, tief in deinem Inneren. Der Rest der Welt hat sich mit einem Leben der Bequemlichkeit abgefunden. Aber nicht du. Du gehst mutig voran. Du bist der, der das unbekannte Terrain erobert, der seinen Weg findet, selbst wenn er aus nichts als Nebel und Matsch besteht. Du bist der, der die Mauern des Gewöhnlichen niederreißt, ohne je einen Blick zurückzuwerfen.
Und dann, plötzlich, der Moment – der Moment, in dem du eine Entscheidung triffst. Du schaust zur linken Seite und siehst, wie der Horizont in eine andere Dimension übergeht, als wäre er ein Tor zu einem neuen Kapitel, das nur darauf wartet, von dir aufgeschlagen zu werden. Die Straße führt weiter, aber nicht gerade. Sie windet sich, sie biegt ab, als wolle sie dir sagen: „Wenn du da durch willst, dann musst du den Mut haben, die Richtung zu ändern.“
Du greifst nach deinem Mantelkragen, ziehst ihn enger um deinen Hals, als ob du dir selber versprichst, nie zurückzublicken. Deine Hände sind nun fest und entschlossen. Du gehst weiter. Schritt für Schritt. Deine Füße hinterlassen Abdrücke im Matsch, aber du siehst sie nicht. Du hörst nur das Rauschen des Windes, der dich weiter treibt.
„Denk an deine Ziele“, flüstert eine Stimme in deinem Kopf. Es ist keine besonders freundliche Stimme, eher eine, die dich scharf anblickt, wie ein ehrgeiziger Lehrer, der keine Ausreden akzeptiert. Aber sie ist real, sie ist stark, sie ist da, wenn du sie brauchst.
„Was, wenn du scheiterst?“ fragt die Stimme weiter. Doch du hast schon die Antwort. „Was, wenn ich fliege? Was, wenn der Fall mir zeigt, dass ich mehr bin, als ich dachte?“ Du lachst leise. Eine Mischung aus Mut und Wahnsinn. Die Stimme schweigt, aber sie hat dich nicht besiegt.
Plötzlich stehst du vor einem Gebäude, das du noch nie zuvor gesehen hast. Es sieht aus wie eine Mischung aus einer alten Bibliothek und einem verlassenen Vergnügungspark – ein Ort, der Geschichten erzählt, die nie zu Ende gehen. Du läufst darauf zu, als wäre es dein Ziel, dein nächstes großes Abenteuer. Die Tür steht einen Spalt weit offen, als ob sie nur darauf gewartet hat, dass du ankommst.
Du öffnest sie, und der Raum, in den du trittst, hat den Geruch von altem Papier und vergilbten Erinnerungen. Deine Schritte hallen durch die Stille, und du merkst, wie dein Herz ein wenig schneller schlägt. Dieser Ort fühlt sich an wie das Gegenteil von dem, was du gerade hinter dir gelassen hast – wie ein Versprechen von etwas Größerem, etwas Wagemutigem. Du betrittst die Bühne des Lebens, auf der du nicht der Zuschauer bist, sondern der Darsteller.
„Was wirst du jetzt tun?“ fragt die Stimme wieder. Doch diesmal gibt es keine Antwort, weil du es bereits weißt.
Du gehst weiter, gehst mutig voran. Während andere stehenbleiben.
Du spürst, dass du den Anfang von etwas Großem erreicht hast, auch wenn du noch nicht weißt, wie es enden wird. Doch eines ist sicher: Du wirst nicht stehenbleiben. Nicht wie die anderen. Nicht heute. Nicht in diesem Leben.
„Der Mut ist nicht, keine Angst zu haben, sondern trotz der Angst weiterzugehen.“
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