Du bist nicht zu viel – nur zu lange still
Inhaltsverzeichnis
- Die Stimme, die in dir schlummert
- Kappadokien: Wo die Seele wieder laut wird
- Amira und Can – zwei Menschen, ein Erwachen
- Die Ballonfahrt, die alles verändert
- Der Lykische Weg – Schritte ins eigene Ich
- Was du mitnehmen kannst – praktische Werkzeuge
- Mini-Challenge: Deine erste laute Stunde
- Häufige Fragen rund um das Thema Stimme finden
Die Stimme, die in dir schlummert
Du kennst das Gefühl. Dieses leise Brennen tief im Brustkorb, wenn du eigentlich etwas sagen willst – aber die Worte bleiben stecken. Du schluckst sie hinunter, lächelst höflich, und später, allein, schmeckst du Bitterkeit. Du bist nicht zu viel. Du warst nur viel zu lange viel zu leise.
In einer Welt, die ständig redet, ist Schweigen manchmal der höflichste Weg, sich unsichtbar zu machen. Doch Unsichtbarkeit kostet. Sie kostet Lebensfreude, Beziehungen, Chancen. Und genau deshalb bist du hier. Weil etwas in dir flüstert: Es reicht.
Kappadokien: Wo die Seele wieder laut wird
Stell dir vor, du wachst auf, noch bevor die Welt erwacht. Die Luft ist kühl und riecht nach Thymian und warmem Stein. Über dir schweben Dutzende Ballons, lautlos wie riesige bunte Vögel. Du stehst in einem Korb aus Weiden, die Füße auf einem alten Teppich, und siehst, wie die ersten Sonnenstrahlen die Feenkamine in flüssiges Gold tauchen.
Kappadokien ist kein Reiseziel. Es ist eine Offenbarung. Hier gibt es keine Ablenkung durch Großstadtgeräusche. Nur Wind, der durch hohle Felsen pfeift, und das ferne Bimmeln von Ziegen. Hier wird deine eigene Stille plötzlich ohrenbetäubend – und du spürst: Es ist Zeit, sie zu brechen.
Amira und Can – zwei Menschen, ein Erwachen
Amira ist 34, Grafikdesignerin aus München, und sie hat jahrelang ihre Meinung runtergeschluckt – im Job, in der Familie, sogar bei Freunden. Sie sagt selbst: „Ich war die perfekte Ja-Sagerin.“
Can, 38, arbeitet als Klangtherapeut in Berlin. Er hat früher als Investmentbanker gearbeitet, immer perfekt angepasst, immer leise, wenn es um seine Träume ging. Bis er eines Tages einfach aufhörte zu sprechen – nicht aus Trotz, sondern aus Erschöpfung.
Beide landen zufällig im selben Ballon über Göreme. Und beide tragen dasselbe Geheimnis: Sie wissen nicht mehr, wie ihre echte Stimme klingt.
Die Ballonfahrt, die alles verändert
Als der Ballon steigt, passiert etwas Seltsames. Die Höhe nimmt dir jede Möglichkeit, dich klein zu machen. Es gibt kein Entkommen. Amira steht neben Can, die Hände um das Tau geklammert, und plötzlich platzt es aus ihr heraus:
„Ich hasse meinen Job. Ich hasse, dass ich nie nein sage. Ich hasse, dass ich mich unsichtbar mache.“
Die Worte fallen in die Stille wie Steine in einen Brunnen. Can dreht sich langsam um. Seine Augen sind feucht.
„Ich auch“, sagt er nur.
Zwei Fremde. Ein Korb. 800 Meter über der Erde. Und plötzlich ist alles möglich.
In diesem Moment versteht Amira: Laut sein hat nichts mit Schreien zu tun. Es heißt, die Wahrheit auszusprechen – auch wenn die Knie weich werden.
Der Lykische Weg – Schritte ins eigene Ich
Drei Tage später wandern sie den Lykischen Weg. Das Meer schimmert türkis, Zikaden singen, und der Duft von wildem Salbei liegt schwer in der Luft. Sie trinken starken türkischen Kaffee aus kleinen Kupfertassen und reden. Richtig reden.
Amira erzählt, wie sie als Kind immer die Lauteste war – bis ihre Mutter sagte: „Mädchen, die zu viel reden, mag niemand.“ Can erzählt, wie er sich in Meetings die Zunge blutig biss, weil er Angst hatte, als „der Sensible“ abgestempelt zu werden.
Jeder Kilometer wird zur Therapiestunde. Jeder Schluck Cay Tee zur Erinnerung: Du darfst Platz einnehmen.
Was du mitnehmen kannst – praktische Werkzeuge
Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse, die Amira und Can (und ich aus eigenen Reisen) mitgebracht haben:
- Deine Stimme trainieren wie einen Muskel Fang klein an: Sage einmal am Tag laut, was du wirklich denkst – erst im Auto, dann beim Bäcker, dann im Meeting.
- Der 3-Sekunden-Trick Bevor du wieder „ist schon okay“ sagst, zähle bis drei. In diesen drei Sekunden kommt oft die Wahrheit hoch.
- Die Körpermethode Stell dich breitbeinig hin, Schultern zurück, Kinn hoch. Der Körper lügt nicht – wenn du dich groß machst, wird auch deine Stimme größer.
| Situation | Alte Reaktion | Neue Reaktion |
|---|---|---|
| Jemand nimmt dein Projekt | „Kein Problem“ | „Das war meine Idee – lass uns reden“ |
| Freunde laden dich ein | „Passt schon“ | „Diesmal nicht, ich brauche Ruhe“ |
| Chef fragt nach Mehrarbeit | „Klar, mach ich“ | „Lass uns über Prioritäten sprechen“ |
Mini-Challenge: Deine erste laute Stunde
Nimm dir morgen genau eine Stunde. In dieser Stunde sagst du alles, was du sonst runterschluckst. Laut. Egal ob allein oder mit Menschen. Schreibe danach auf, wie sich dein Körper anfühlt. Die meisten spüren ein Kribbeln – das ist deine Lebensenergie, die endlich wieder fließt.
Häufige Fragen rund um das Thema Stimme finden
- Ich habe Angst, egoistisch zu wirken, wenn ich laut bin. Grenzen zu setzen ist das Gegenteil von Egoismus – es ist Respekt vor dir und anderen.
- Was, wenn Leute mich dann nicht mehr mögen? Die, die gehen, wollten nie die echte Version von dir. Die, die bleiben, lieben dich endlich richtig.
- Ich bin von Natur aus leise – kann man das überhaupt ändern? Ja. Jeder kann lernen, authentisch laut zu sein. Es ist kein Charakterzug, sondern eine Gewohnheit.
- Hilft es wirklich, wenn man erst mal allein übt? Absolut. Viele fangen im Auto an oder beim Duschen. Der Körper merkt: Hier ist es sicher.
- Was hat Reisen damit zu tun? Neue Orte nehmen dir die alten Rollen. In Kappadokien warst du nicht die brave Tochter oder der angepasste Kollege – nur du. Und das reicht.
Tipp des Tages
Sprich heute ein einziges „Nein“ aus, das du sonst hinuntergeschluckt hättest. Nur eins. Und spüre, wie sich dein Brustkorb weitet.
Hat dich die Geschichte berührt? Schreib mir in die Kommentare, wo du das letzte Mal deine Stimme verschluckt hast – und ob du bereit bist, sie endlich fliegen zu lassen. Teile den Beitrag mit jedem, der gerade viel zu leise ist. Du weißt, wen ich meine.
Über mich – Andreas Schulze
Ich bin Andreas Schulze, Schriftsteller und Autor zu persönlicher Entwicklung, Motivation und Bewusstsein. Seit über vier Jahrzehnten untersuche ich, was Menschen antreibt und wie persönliches Wachstum entsteht.
Meine Arbeit basiert auf praktischer Erfahrung und dem Austausch mit Menschen aus verschiedensten Lebensbereichen. Seit mehr als 20 Jahren führe ich Interviews und Gespräche weltweit – heute meist digital über Plattformen wie Zoom oder Microsoft Teams.
Die Erkenntnisse daraus fließen in meine Bücher, Blogbeiträge und Coachings auf Erfolgsebook.com ein. Dabei geht es mir um klare, praktische Ansätze, die helfen, Denken und Entscheidungen bewusster zu gestalten.
Ich sehe meine Aufgabe darin, Erfahrungen und Beobachtungen so aufzubereiten, dass sie anderen mehr Klarheit, Selbstbestimmung und innere Stärke ermöglichen.
Meine Bücher findest du hier: Ebooks für deinen Erfolg
Mein vollständiges Profil findest du hier: Über Mich & Erfolgsebook
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