Du bist genau richtig – im perfekten Jetzt 

Eine junge Frau geht an einem See spazieren und schaut verträumt drein.
Lesedauer 4 Minuten

Du bist genau richtig – im perfekten Jetzt

Inhaltsverzeichnis

  • Die Falle des ständigen Vergleichs
  • Eine Begegnung in Lucca, Toskana
  • Was passiert, wenn du dein Tempo annimmst
  • Drei Zeichen, dass dein Rhythmus stimmt
  • Praktische Übung: Der eigene Taktgeber
  • Mini-Challenge für die nächsten sieben Tage
  • Eine kleine Tabelle der Entlastung
  • Warum das Jetzt dich trägt – immer

Die Falle des ständigen Vergleichs

Du kennst das. Du scrollst, siehst Menschen, die scheinbar drei Schritte voraus sind – beruflich, privat, spirituell. Und schon flüstert eine Stimme: „Du bist zu langsam. Du hinkst hinterher.“ Dieses Gefühl frisst sich fest, wird zur Unsichtbaren Last auf deinen Schultern. Doch was wäre, wenn genau dieses Hinterher genau dein richtiger Platz ist?

Eine Begegnung in Lucca, Toskana

In Lucca, dieser stillen, von einer intakten Stadtmauer umarmten Perle der Toskana, trifft man auf Valeria und Matteo.

Valeria, 34, arbeitet als Restauratorin alter Fresken. Ihre Hände riechen nach Terpentin und Kalk, wenn sie abends auf der Mauer spazieren geht. Matteo, 38, ist Sommelier in einem kleinen Familienweingut außerhalb der Stadt. Er trägt meist ein verwaschenes indigoblaues Hemd, die Ärmel hochgekrempelt, und serviert seinen Gästen keinen Wein, bevor er nicht selbst einen winzigen Schluck genommen und genickt hat.

Beide trinken morgens denselben starken Espresso macchiato in der Bar an der Piazza dell’Anfiteatro. Eines Tages setzt sich Valeria zu Matteo, weil nur noch ein Stuhl frei ist. Sie kennt ihn vom Sehen. Er kennt sie. Keiner sagt etwas Weltbewegendes. Doch in diesem Schweigen passiert etwas.

Valeria erzählt leise, dass sie gerade ein Fresko aus dem 14. Jahrhundert restauriert, bei dem die Farbe so brüchig ist, dass sie manchmal nur einen Millimeter pro Tag vorankommt. „Die anderen in der Werkstatt lachen schon“, sagt sie. „Die machen drei Quadratmeter, ich drei Quadratzentimeter.“

Matteo schiebt ihr die Zuckerdose rüber, obwohl sie keinen Zucker nimmt. „Weißt du, was ich gestern gemacht habe?“, fragt er. „Ich habe einen Gast gebeten, einen 2016er Brunello fünf Minuten länger atmen zu lassen. Fünf Minuten. Er hat mich angeschaut, als wäre ich verrückt. Dann hat er genickt. Und als er trank, hat er die Augen zugemacht. Das war alles.“

Sie schweigen wieder. Draußen ziehen die Schatten der Platanen über die Pflastersteine. Dann sagt Valeria etwas, das sich wie ein leiser Glockenschlag anfühlt: „Ich glaube, ich bin nicht langsam. Ich bin nur gründlich. Und das ist auch ein Tempo.“

Was passiert, wenn du dein Tempo annimmst

In diesem Moment geschieht etwas Magisches: Die Last fällt ab. Nicht, weil plötzlich alles schneller geht. Sondern weil das Tempo aufhört, ein Feind zu sein. Es wird zum Verbündeten.

Manche Menschen sind wie Espressomaschinen – hochdruck, direkt, laut. Andere sind wie ein alter Vin Santo, der zwanzig Jahre im Fass ruht, bis er seine Seele zeigt. Beides ist richtig. Nur wenn du versuchst, ein Vin Santo mit Espressodruck zu erzeugen, zerstörst du ihn.

Valeria beginnt, ihre Millimeterarbeit als Geschenk zu sehen. Matteo versteht, dass seine fünf Minuten Warten nicht Zeitverschwendung sind, sondern genau der Raum, in dem der Wein seine Geschichte erzählt.

Drei Zeichen, dass dein Rhythmus stimmt

  • Du spürst keine Hetze mehr, wenn du an morgen denkst.
  • Du kannst anderen von Herzen gratulieren, ohne dass es in dir zwickt.
  • Du schläfst ein, ohne das Gefühl zu haben, etwas versäumt zu haben.

Praktische Übung: Der eigene Taktgeber

Nimm dir morgen früh sieben Minuten. Setz dich mit einem Caffè latte oder einem frisch aufgebrühten Darjeeling First Flush hin. Schließe die Augen. Atme vier Sekunden ein, sechs Sekunden aus. Frag dich leise:

„Welches Tempo fühlt sich heute in meinem Körper richtig an?“ Spüre der Antwort nach. Sie kommt nicht als Zahl. Sie kommt als Gefühl – vielleicht wie ein langsamer Walzer, vielleicht wie ein ruhiger Herzschlag.

Schreibe das Gefühl in einem Satz auf. Beispiel: „Heute bin ich ein Olivenbaum im Februar – noch kahl, aber voller Leben unter der Rinde.“

Trage diesen Satz den ganzen Tag bei dir. Immer, wenn die alte „zu langsam“-Stimme kommt, lies ihn leise vor dich hin.

Mini-Challenge für die nächsten sieben Tage

Jeden Abend notierst du drei Dinge, die du heute in deinem eigenen Tempo geschafft hast – ganz egal, wie klein sie anderen erscheinen mögen. Ein Gespräch. Ein Satz, den du endlich geschrieben hast. Ein Blick aus dem Fenster, der dich berührt hat.

Nach sieben Tagen wirst du etwas sehen, das dich überraschen wird: Dein Leben war nie leer. Es war nur in einem anderen Takt.

Eine kleine Tabelle der Entlastung

Alte Überzeugung Neue Überzeugung
Ich bin hinterher Ich bin genau richtig
Ich muss schneller werden Ich darf mein Tempo lieben
Andere sind weiter Andere haben einen anderen Weg
Ich verpasse etwas Ich erlebe genau das, was jetzt dran ist

Warum das Jetzt dich trägt – immer

Weil das Leben kein Wettrennen ist. Es ist ein Tanz. Und manchmal bist du genau in dem Moment, wo die Musik langsamer wird – damit du die Melodie wirklich hörst.

Valeria hat ihr Fresko fertiggestellt. Es hat zwei Monate länger gedauert als geplant. Als die Kirche es enthüllte, weinten Menschen. Nicht, weil es perfekt war. Sondern weil jede Pinselspur Liebe trug.

Matteo wurde gefragt, ob er nicht in ein Sternerestaurant wechseln will. Er hat gelacht, einen Schluck Brunello genommen und gesagt: „Hier schmeckt der Wein nach Zuhause. Das reicht mir.“

Du bist nicht hinterher. Du bist genau richtig – im perfekten Jetzt.

Tipp des Tages Ersetze heute einmal das Wort „endlich“ durch „genau jetzt“. Statt „Ich bin endlich angekommen“ sag: „Ich bin genau jetzt angekommen.“ Spüre den Unterschied im Körper.

Wenn dich diese Geschichte berührt hat, schreib mir in die Kommentare, welches Tempo du gerade in dir spürst. Teile den Beitrag mit jemandem, der gerade glaubt, hinterher zu sein – und bleib dran für mehr Geschichten, die dich genau da abholen, wo du stehst.

Über mich – Andreas Schulze

Ich bin Andreas Schulze, Schriftsteller und Autor zu persönlicher Entwicklung, Motivation und Bewusstsein. Seit über vier Jahrzehnten untersuche ich, was Menschen antreibt und wie persönliches Wachstum entsteht.

Meine Arbeit basiert auf praktischer Erfahrung und dem Austausch mit Menschen aus verschiedensten Lebensbereichen. Seit mehr als 20 Jahren führe ich Interviews und Gespräche weltweit – heute meist digital über Plattformen wie Zoom oder Microsoft Teams.

Die Erkenntnisse daraus fließen in meine Bücher, Blogbeiträge und Coachings auf Erfolgsebook.com ein. Dabei geht es mir um klare, praktische Ansätze, die helfen, Denken und Entscheidungen bewusster zu gestalten.

Ich sehe meine Aufgabe darin, Erfahrungen und Beobachtungen so aufzubereiten, dass sie anderen mehr Klarheit, Selbstbestimmung und innere Stärke ermöglichen.

Meine Bücher findest du hier: Ebooks für deinen Erfolg

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Willkommen auf meiner Seite – und in deiner Erfolgsgeschichte.

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