Du bist also im Büro – na dann, viel Spaß!

Du Bist Also Im Büro – Na Dann, Viel Spaß!
Lesedauer 4 Minuten
Du bist also im Büro – na dann, viel Spaß!

Ah, das Büro – der Ort, an dem du täglich versuchst, den unsichtbaren Geist der Produktivität zu finden, als wäre er ein verlorener Schlüssel, der nie wieder auftauchen wird. Stattdessen sitzt du da, in deinem leicht abgetragenen, aber irgendwie noch „professionell aussehenden“ Hemd, die Ärmel gerade weit genug hochgekrempelt, damit es aussieht, als ob du gleich mit einer wichtigen Präsentation um die Ecke kommst – aber in Wahrheit trinkst du nur deinen dritten Kaffee, weil der erste zu heiß war und der zweite… nun, er ist inzwischen kalt. Kaffeekunst, wirklich eine Art von Alchemie, die nur zu verstehen scheint, wer es gewöhnt ist, in der Kaffeepause zu denken: „Komm schon, ich könnte jetzt etwas Produktives tun – aber das kann warten.“

Und dann ist da noch diese Person gegenüber von dir – der Kollege, der genau in der gleichen Lage steckt wie du, aber der dennoch so tut, als ob er die Welt bewegt. Der Typ, der mit einem blitzenden Laptop aufklappt, um für 10 Minuten beeindruckend auf der Tastatur herumzutippen, nur um dann den Bildschirm zu schließen und fünf Minuten lang sein Handy zu checken. Ah ja, er macht das ganz subtil, als würde er eine geheime Mission in einem internationalen Spionage-Thriller ausführen. Oder noch besser: Vielleicht ist er einfach auf der Suche nach dem geheimen Produktivitäts-Code, der irgendwo im Internet versteckt ist. Vielleicht auf Reddit oder in einem … also, vielleicht ist er einfach nur abgelenkt.

Das Büro, in seiner ganzen Pracht, besteht natürlich nicht nur aus Tassen, die mit „#TeamMonday“ bedruckt sind (die, seien wir ehrlich, niemals die Motivation bringen, die sie versprechen). Nein, da ist noch der Geruch von frischem Papier und Abgabeterminen in der Luft – die Mischung aus Erwartungen, die kaum jemand erfüllt, und der fabelhaften Aussicht auf das Mittagessen, das du jetzt dringend brauchst, weil das Frühstück mehr als eine Stunde zurückliegt und du langsam merkst, dass der Energiepegel unter Null sinkt.

Schau dich doch mal um! Du hast den perfekten Blick auf den Copy-Shop an der Ecke – er sieht aus wie der wichtigste Ort auf der ganzen Welt, weil du immer denkst, du solltest da etwas bestellen, aber der Drucker im Büro ist schon wieder kaputt. Und der Chef? Ach ja, der steht gerade irgendwo und tut so, als hätte er alles im Griff. Ein himmlisches Bild, wie er durch den Raum schwebt, mit einer Art von Aura, die zu sagen scheint: „Ich habe alles im Griff. Wirklich. Glaub mir.“ Aber irgendwie hörst du schon wieder von der Toilette her das plötzliche Geräusch eines Handys, das heimlich unter den Füßen der Angestellten gelandet ist. Hach, das sind die wahren Zeichen des Erfolgs – oder eher der Unproduktivität.

Doch warte! Hier kommt die Erleuchtung: Du könntest einfach tun, was alle anderen tun – tun, als ob du beschäftigt bist! Ja, die hohe Kunst, die alle im Büro gemeistert haben. Tipp auf die Tastatur, auch wenn du gerade die Katze im Internet anschaust, die mit dem Staubsauger spielt. Klick auf einen Link, der dich zu einem dieser endlosen Artikel führt, die dir erzählen, wie du produktiver sein könntest – obwohl du tief im Inneren weißt, dass dies der berühmte Teufelskreis der Büroarbeit ist.

Du hast sie alle gesehen. Die Kollegen, die pünktlich erscheinen, ihre To-Do-Listen brav abhaken und doch nicht mehr erledigen als du. Was sie dir nicht sagen, ist, dass sie alles einfach in die Pause verschieben und ein bisschen langsamer machen. Und wenn du ganz ehrlich bist, machst du das genauso. Niemand wird es merken. Schließlich – wer will schon der erste sein, der wirklich etwas tut? Viel zu riskant. Du hast also beschlossen, dein Leben in vollen Zügen zu genießen, während du deine Emails checkst. Ein bisschen im Kreis drehen, so wie der Stuhl, auf dem du gerade sitzt.

Und dann gibt es diese eine Kollegin. Sie ist in jedem Meeting dabei, immer auf der Suche nach dem ultimativen Erfolgsrezept, das niemand hat – außer vielleicht dem Chef. Sie trägt immer ein sehr teures, aber gleichzeitig extrem unauffälliges Outfit, das so aussieht, als ob sie in einer Zeitschrift für Business-Mode modellieren könnte. Ihre Haare sind perfekt frisiert, obwohl du nie wirklich siehst, dass sie Zeit mit Styling verschwendet. Sie ist einfach perfekt. Und trotzdem… du kannst dir nicht helfen, aber du fragst dich: „Wie viel von dem, was sie sagt, ist wirklich wichtig, und wie viel ist nur gut getimte Tarnung?“

Die Kollegen, du selbst – wir alle sind wir nur Spieler in diesem absurden Theaterstück, das „Arbeiten im Büro“ genannt wird. Du tippst auf deiner Tastatur, du schickst die E-Mails, aber was du wirklich tust, ist, dir einzureden, dass du produktiv bist, während du nur darauf wartest, dass der Kaffee wirkt.

Jetzt stell dir mal vor, du würdest alles abbrechen, den Stuhl rollen und einfach rausgehen. Den ganzen Tag einfach in der Sonne verbringen, nichts tun – keine To-Do-Listen, keine Excel-Tabellen, kein Chef, der dir über die Schulter schaut, keine Kollegen, die glauben, sie hätten mehr zu tun als du. Was wäre, wenn du das Büro einfach in deinem eigenen Kopf verlassen würdest? Das wäre der wahre Akt der Rebellion – du würdest „die Freiheit der Untätigkeit“ erleben.

In diesem Büro-Universum ist das einzige, was wirklich zählt, die Kunst des Nicht-Tuns. Vielleicht ist das wahre Geheimnis der Produktivität – weniger tun, aber so tun, als würdest du alles tun. Du bist nicht faul. Du bist nur ein Meister der Verschwendung von Zeit. Und das, mein Freund, ist der wahre Luxus in dieser Welt. Also, was wirst du tun? Deine Entscheidung, das Büro und die endlosen To-Do-Listen zu beherrschen oder einfach weiter zu warten, dass der Geist der Produktivität irgendwann auftaucht. Vielleicht… kommt er ja beim nächsten Kaffee.

„Nichtstun ist die wahre Kunst der Produktivität.“

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