Drucker: Dein Erzfeind auf Abruf
Es ist soweit. Die wichtigste Arbeit deines Lebens, fein säuberlich formatiert, mit 12-Punkt-Schrift und doppeltem Zeilenabstand, bereit, die Welt zu erobern. Dein Finger schwebt über der Maus, du klickst auf „Drucken“ und dann … Stille.
Nichts passiert. Kein leises Summen. Kein beruhigendes Surren. Nur der blanke Verrat eines technologischen Miststücks, das bis gestern noch tadellos funktionierte. Dein Drucker hat entschieden, genau JETZT in den unbefristeten Streik zu treten.
Das große Mysterium der Druckerpsychologie
Du stehst da, mit leicht zerzaustem Haar, in deinem ausgebeulten Hoodie, der dir seit zehn Jahren treu dient, und fragst dich, ob du einfach ein verdammtes Druckerflüsterer-Diplom brauchst, um dieses Biest zum Arbeiten zu bewegen.
„Papierstau!“ behauptet das Display, während du es anstarrst wie ein verwirrter Hühnersalat. Es gibt kein Papier im Schacht, Klaus-Dieter! (Ja, dein Drucker hat jetzt einen Namen.)
Also machst du, was jeder rationale Mensch tun würde: Du fluchst leise vor dich hin, ziehst das Papierfach raus, schiebst es wieder rein, drückst alle Knöpfe gleichzeitig und hoffst auf ein Wunder. Aber Klaus-Dieter bleibt stur. „Fehlermeldung 0x93827abcd!“ Ah ja, eine Nummer, die selbst ein NASA-Techniker nicht entschlüsseln könnte.
Der Moment, in dem du ans Telefon greifst
Du rufst den Druckersupport an, weil du ein optimistischer Mensch bist. Ein fröhlicher Servicemitarbeiter namens Kevin meldet sich: „Haben Sie das Gerät bereits aus- und wieder eingeschaltet?“
Wow. Ein revolutionärer Vorschlag, Kevin. Warum ist da noch niemand drauf gekommen? Doch du bist verzweifelt genug, also ziehst du den Stecker, wartest exakt zehn Sekunden (weil das anscheinend die magische Zahl für alle technischen Probleme ist) und steckst ihn wieder ein.
Nichts. Klaus-Dieter ist tot.
Kevin seufzt und fragt, ob du „die Treiber aktualisiert“ hast. Treiber? Bruder, ich will nur eine verdammte Seite drucken, keine Raumstation programmieren!
Plan B: Der uralte Ritualtanz
Nun beginnst du den uralten Ritualtanz aller Menschen, die jemals mit einem Drucker zu tun hatten. Du schiebst Papier von links nach rechts, drückst zehnmal die „Abbrechen“-Taste, während du ihm gut zuredest: „Komm schon, Alter. Einmal noch. Nur eine Seite, dann lasse ich dich in Ruhe.“
Irgendwann druckt er. HALLELUJA!
Aber, oh Freude, er druckt natürlich nicht das, was du willst. Stattdessen spuckt er 37 Seiten Hieroglyphen aus, die verdächtig nach elf Dimensionen Mathe aussehen. Dann geht die Tinte aus. Tinte, die gestern noch halb voll war.
Das Finale: Drucker gegen Wand?
Jetzt gibt es nur noch zwei Optionen:
Du investierst 80 Euro in neue Patronen, obwohl dein Drucker nur 50 Euro gekostet hat.
Du wirfst das Ding aus dem Fenster und schreibst die Arbeit per Hand.
Du entscheidest dich für Variante drei: Du gibst auf.
Die Abgabe verschiebst du auf Morgen, weil du „technische Probleme“ hast. Dein Drucker lehnt sich zufrieden zurück und plant bereits, beim nächsten Mal deinen Laptop in den Abgrund zu reißen.