Die Leere, die trotz Erfolg bleibt
Inhaltsverzeichnis
- Die verborgene Leere – warum sie entsteht
- Anna-Lena, die Meeresbiologin aus Tromsø
- Der Moment am Kai von Reine
- Die fünf stillen Diebe der Erfüllung
- Praktische Übung: Die Inventur deines Lebens
- Mini-Challenge für die nächsten sieben Tage
- Reflexionsfragen, die dich nicht mehr loslassen
- Eine Tabelle: Was du wirklich brauchst
- Der Geschmack von echtem Leben – und wie du ihn findest
- Tipp des Tages
Die verborgene Leere – warum sie entsteht
Manchmal steht alles an seinem Platz. Das Konto ist gefüllt, die Karriere glänzt, die Freunde gratulieren. Und doch wacht man morgens auf und spürt ein dumpfes Echo im Brustkorb, als hätte jemand nachts die Farbe aus dem Leben gesaugt. Du bist nicht depressiv. Du bist nicht undankbar. Du bist einfach… leer.
Dieses Gefühl hat keinen Namen in den gängigen Ratgebern. Es ist das leise Flüstern, das sagt: „Ist das wirklich alles?“
Anna-Lena, die Meeresbiologin aus Tromsø
Anna-Lena Sørensen, 34, forscht seit acht Jahren an der Universität Tromsø über den Einfluss von Mikroplastik auf Kabeljau-Populationen. Ihre Tage sind lang, ihre Publikationen werden zitiert, ihre Vorträge in Bergen und Oslo gefeiert. Im Winter, wenn die Polarnacht die Stadt vier Monate lang in blaues Zwielicht taucht, trägt sie einen taubenblauen Overall aus recyceltem Material und schwarze Stiefel, die bis zu den Knien reichen.
Sie trinkt ihren Morgenkaffee – einen starken, fast schwarzen Filterkaffee – auf dem Balkon ihrer kleinen Wohnung über dem Hafen. Die Kälte beißt in die Wangen, die Nordlichter tanzen lautlos über dem Fjord, und doch fühlt sich etwas in ihr an wie ein abgestorbenes Korallenriff.
Der Moment am Kai von Reine
Letzten März fuhr sie allein auf die Lofoten. Reine, dieses winzige Fischerdorf mit den roten Rorbuer auf Stelzen, lag still unter einer dünnen Schneeschicht. Sie saß auf dem alten Holzsteg, eine Thermoskanne mit heißem, norwegischem Kaffee mit Kardamom neben sich – ein Getränk, das die Fischer hier seit Generationen trinken, wenn sie nachts auf See waren.
Der Wind roch nach Tang und Salz. Ein Fischer in einem dicken, handgestrickten Islandpullover nickte ihr kurz zu, bevor er sein Boot löste. Kein Wort. Nur das Knarren des Seils und das ferne Schreien der Möwen.
Und plötzlich traf es sie wie ein kalter Schwall arktischen Wassers: „Ich habe alles erreicht – und nichts davon gehört wirklich mir.“
Die fünf stillen Diebe der Erfüllung
In diesem Moment erkannte Anna-Lena die fünf unsichtbaren Räuber, die sich in unser aller Leben schleichen:
- Der Vergleich mit anderen (der stille Neid, der sich als „Inspiration“ verkleidet)
- Das Leben nach fremden Maßstäben (Eltern, Gesellschaft, Social Media)
- Die Angst, etwas aufzugeben, das „funktioniert“
- Die Gewohnheit, Gefühle wegzudrücken statt sie zu fühlen
- Das Warten auf „eines Tages“ statt heute zu leben
Praktische Übung: Die Inventur deines Lebens
Nimm ein leeres Blatt und teile es in vier Spalten:
| Bereich | Was ich erreicht habe | Wie oft es mich wirklich glücklich macht (0–10) | Was ich dafür aufgebe |
|---|---|---|---|
| Beruf | |||
| Beziehungen | |||
| Freizeit | |||
| Körper & Geist |
Fülle sie ehrlich aus. Kein Beschönigen. Anna-Lena tat es auf dem Steg in Reine – und brach in Tränen aus, als sie bei „Freizeit“ eine 2 eintrug.
Mini-Challenge für die nächsten sieben Tage
Jeden Morgen, bevor du dein Handy anschaltest, stell dir genau eine Frage: „Was würde ich heute tun, wenn ich keine Angst hätte, als Versager dazustehen?“ Schreibe die Antwort auf einen Zettel und stecke ihn in die Tasche. Abends prüfe: Hast du wenigstens einen kleinen Schritt getan?
Reflexionsfragen, die dich nicht mehr loslassen
- Welches Ziel hast du erreicht – und spürst trotzdem nichts?
- Wem willst du mit deinem Leben eigentlich etwas beweisen?
- Wann hast du das letzte Mal etwas nur für dich getan, ohne es zu posten?
- Was würde dein 80-jähriges Ich dir heute zuflüstern?
- Welches kleine „Nein“ könntest du heute sagen, um ein großes „Ja“ zu dir selbst möglich zu machen?
Der Geschmack von echtem Leben – und wie du ihn findest
Anna-Lena kündigte nicht. Sie änderte nur eine winzige Sache: Jeden Freitag fährt sie jetzt nach Reine, hilft einem alten Fischer beim Netze flicken und trinkt mit ihm Kardamom-Kaffee aus derselben Thermoskanne. Sie verdient weniger Geld. Sie publiziert seltener.
Aber wenn sie abends am Fenster steht und die Nordlichter über dem Fjord tanzen sieht, spürt sie zum ersten Mal seit Jahren wieder dieses warme, volle Gefühl im Brustkorb.
Es ist kein Feuerwerk. Es ist ein leises, tiefes Glühen. Und es gehört endlich ihr.
Tipp des Tages
Schließe heute Abend die Augen und erinnere dich an ein winziges Kindheitsmoment, in dem du dich absolut lebendig gefühlt hast. Dann frage dich: Welches Stück davon kannst du morgen, nur für fünf Minuten, zurückholen?
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Über mich – Andreas Schulze
Ich bin Andreas Schulze, Schriftsteller und Autor zahlreicher Bücher über persönliche Entwicklung, Motivation und Bewusstsein. Seit mehr als vier Jahrzehnten beschäftige ich mich mit den Fragen, was Menschen antreibt, wie Veränderung entsteht und welche inneren Haltungen persönliches Wachstum ermöglichen.
Meine Arbeit basiert auf praktischer Erfahrung, ergänzt durch kontinuierliche Weiterbildung und den offenen Austausch mit Menschen aus ganz unterschiedlichen Lebensbereichen – von Unternehmern und Führungskräften über Künstler bis hin zu Handwerkern und Angestellten. Diese Gespräche und Beobachtungen prägen mein Verständnis von Erfolg und Selbstwirksamkeit weit mehr als theoretische Modelle es könnten.
Seit über 20 Jahren führe ich Interviews und Dialoge mit Menschen weltweit. Heute geschieht das meist digital – über Plattformen wie Zoom oder Microsoft Teams – unterstützt durch moderne Übersetzungs- und Transkriptionstechnologien. So entstehen Begegnungen über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg, in denen Erfahrungen, Einsichten und Lebenswege geteilt werden.
Das Wissen aus dieser langjährigen Arbeit fließt in meine Bücher, Blogbeiträge und Coachings auf Erfolgsebook.com ein. Dabei geht es nicht um abstrakte Theorien, sondern um praktische Ansätze, die helfen, das eigene Denken zu reflektieren, Entscheidungen bewusster zu treffen und den eigenen Weg klarer zu gestalten.
Ich sehe meine Aufgabe darin, Beobachtungen, Erkenntnisse und Erfahrungen so aufzubereiten, dass sie für andere nutzbar werden – als Impulse für mehr Klarheit, Selbstbestimmung und innere Stärke.
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