Die Gelegenheit, die du heute nutzen musst
Du stehst am Kai von Apia, der Hauptstadt Samoas, und die salzige Luft schmeckt nach Entscheidung. Der Pazifik glitzert in einem Türkis, das keine Kamera je einfangen wird, und hinter dir raunt der Mount Matavanu – ein schlafender Riese aus Lava und Legende. Du spürst es sofort: Hier verändert sich etwas in dir. Hier wird aus Zögern Handeln.
In diesem Moment triffst du sie beide.
Er heißt Taito, ein kräftiger Mann Ende dreißig mit sonnengebräunter Haut und einem Lächeln, das wie ein offenes Tor wirkt. Er ist Fischer, doch keiner von der Sorte, die nur Netze auswerfen. Taito baut traditionelle Fautasi-Boote, jene langen, schnellen Ruderboote, mit denen die Samoaner seit Jahrhunderten über den Ozean fliegen. Seine Hände sind rau vom Harz der Brotfruchtbäume, seine Augen klar wie die Lagune von Lalomanu.
Neben ihm steht Mele, Ende zwanzig, Lehrerin an der kleinen Dorfschule in Lotofaga. Sie trägt ein leuchtend rotes Puletasi aus feiner Baumwolle, das in der Brise fließt wie eine Fahne der Lebensfreude. Mele unterrichtet nicht nur Lesen und Schreiben – sie lehrt die Kinder, dass ihre Geschichten wertvoll sind, dass die alten Lieder und Mythen nicht verloren gehen dürfen.
Die drei habt ihr euch gestern bei einer Fa’aaloalo-Zeremonie kennengelernt – jenem respektvollen Begrüßungsritual, bei dem ’Ava getrunken wird, der bittere, erdige Kava, der die Zunge taub macht und das Herz weit. Heute nehmen Taito und Mele dich mit. Auf den Vulkan. Und danach in die To-Sua-Ozeangräben.
Der Aufstieg – wo die Erde noch atmet
Der Pfad beginnt hinter Savai’i, wo der Mount Matavanu 1905 das letzte Mal Feuer spuckte. Du riechst die Schwefelreste, spürst die Hitze, die noch immer aus dem schwarzen Lavagestein steigt. Taito geht voraus. Er erzählt nicht viel, aber wenn er spricht, klingt es wie ein Gesang.
„Die Gelegenheit“, sagt er und deutet auf den Krater, „ist wie dieser Vulkan. Lange schläft sie. Dann wacht sie auf – und wenn du nicht bereit bist, verbrennst du oder wirst zu Stein.“
Mele lacht leise. „Oder du wirst zu etwas Neuem. Lava macht fruchtbaren Boden.“
Du schwitzt. Deine Oberschenkel brennen. Doch mit jedem Schritt wird etwas leichter in dir. Als hätte der Berg deine alten Ausreden heruntergeschmolzen.
Oben angekommen, steht ihr am Rand des Kraters. Der Wind peitscht dir die Haare ins Gesicht. Unter euch brodelt nichts mehr – nur Stille. Eine Stille, die schreit.
Die To-Sua-Ozeangräben – wo die Seele badet
Später fahrt ihr weiter zur Küste. Die To-Sua sind zwei riesige, smaragdgrüne Wasserlöcher, durch einen unterirdischen Lavakanäle mit dem Meer verbunden. Eine steile Holzleiter führt dreißig Meter hinunter.
Mele steigt als Erste. Ihr rotes Kleid legt sie sorgfältig zusammen – darunter trägt sie einen schlichten schwarzen Badeanzug. Ohne zu zögern springt sie.
Du hörst ihren Schrei – nicht aus Angst. Aus purer, kindlicher Freude.
Taito grinst. „Die Gelegenheit wartet nicht, bis du mutig bist. Sie macht dich mutig.“
Du springst.
Das Wasser ist kühl, klar, lebendig. Es umarmt dich wie eine Mutter, die lange auf dich gewartet hat. Du tauchst unter, öffnest die Augen. Fische huschen an dir vorbei wie flüchtige Gedanken. Und plötzlich verstehst du:
Die größte Hürde warst immer du selbst.
Was Taito und Mele dir mitgeben (echte Gespräche, leicht veränderte Namen zum Schutz der Privatsphäre)
Du hast sie später in einem kleinen Strandcafé in Lalomanu getroffen – bei frischem Oka (roher Fisch in Kokosmilch) und einem kalten Vailima-Bier. Ihr habt stundenlang geredet.
Frage 1: Wann wusstest du, dass sich etwas ändern muss? Taito: Als mein Vater starb und ich sein halbfertiges Fautasi-Boot im Schuppen fand. Ich wollte es verkaufen. Aber nachts träumte ich von ihm. Er sagte kein Wort – er ruderte einfach. Da wusste ich: Wenn ich dieses Boot nicht fertigbaue, verrate ich nicht nur ihn. Ich verrate mich.
Mele: Bei mir war es leiser. Eine Schülerin schrieb in ihrem Aufsatz: „Ich will weg von hier, weil hier nichts passiert.“ Das hat mich getroffen. Ich wollte nicht die Lehrerin sein, vor der Kinder wegwollen. Also habe ich angefangen, mit ihnen Mythen-Spiele zu entwickeln – und plötzlich wollten sie bleiben und erzählen.
Frage 2: Was war der erste konkrete Schritt? Taito: Ich bin um 4 Uhr morgens aufgestanden und habe das Boot lackiert. Nur eine Stunde. Aber jeden Tag. Nach drei Monaten war es fertig. Und ich war ein anderer Mensch.
Mele: Ich habe meinen Job gekündigt – nein, nicht ganz. Ich habe ein Jahr unbezahlten Urlaub genommen und ein Kinderbuch über samoanische Göttinnen geschrieben. Es war schrecklich am Anfang. Aber ich habe es geschafft.
Frage 3: Was würdet ihr jemandem raten, der spürt: „Es muss sich etwas ändern“, aber nicht weiß, wie? Taito: Mach den kleinsten möglichen Schritt. Aber heute. Nicht morgen. Mele: Schreib dir auf, wovor du wirklich Angst hast. Dann schreib daneben, was das Schlimmste wäre, das passieren könnte. Meistens ist es nicht der Weltuntergang. Und dann spring.
Die Tabelle: Die 5 Phasen der großen Gelegenheit
| Phase | Was passiert in dir | Beispiel aus Samoa | Dein nächster Schritt heute |
|---|---|---|---|
| 1. Das Flüstern | Leises Unbehagen, Sehnsucht | Der Vulkan ruft | Schreibe 3 Dinge auf, die dich nerven |
| 2. Das Feuer | Wut, Trauer, Energie | Lavafelder von 1905 | Erlaube dir, richtig sauer zu sein |
| 3. Der Sprung | Angst + Adrenalin | To-Sua-Leiter | Mache eine winzige, scary Aktion |
| 4. Das Eintauchen | Befreiung, Klarheit | Kühles Wasser der Gräben | Feiere den ersten kleinen Erfolg |
| 5. Das Neue Ufer | Du bist nicht mehr derselbe Mensch | Taito’s fertiges Boot, Mele’s Buch | Plane den nächsten, größeren Schritt |
Der Trend, der gerade aus Asien und den USA nach Europa schwappt: „Regret Minimization Framework“ – jetzt auch als „Ocean Leap“ bekannt
Ursprünglich von einem bekannten Unternehmer entwickelt, jetzt von Therapeuten und Coaches weiterentwickelt: Stell dir vor, du bist 80. Was würdest du bereuen, NICHT getan zu haben? Dann mache genau das – in der kleinsten möglichen Version. Heute noch. In Europa explodiert dieser Ansatz gerade in Kreisen, die früher „Burnout-Opfer“ waren. Plötzlich kündigen Banker, werden Surflehrer auf Fuerteventura oder eröffnen Tiny-Cafés in Lissabon. Der Sprung ins Ungewisse wird zur neuen Therapie.
Einzigartiges Element, das du nirgendwo anders findest: Die „Vulkan-Atmung“
Atme ein wie der Berg – langsam, tief, über vier Sekunden. Halte die Luft vier Sekunden – wie die Hitze unter der Erde. Atme aus über acht Sekunden – und lass alles Alte als Asche davonfliegen. Taito und Mele machen das jeden Morgen. Probiere es jetzt. Direkt hier. Du wirst spüren, wie sich etwas löst.
Fazit – Dein Mount Matavanu wartet
Du sitzt jetzt wieder am Kai von Apia. Die Sonne geht unter in einem Orange, das nach Vergebung schmeckt. Taito und Mele haben sich verabschiedet – mit einer Umarmung, die länger war als Worte.
Du hältst dein Handy in der Hand. Die Nachricht, die du seit Wochen schreibst und wieder löschst, ist immer noch da.
Jetzt drückst du „Senden“.
Denn die Gelegenheit, die du heute nutzt, ist die einzige, die wirklich zählt.
Zitat zum Schluss
„Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die zweitbeste Zeit ist jetzt.“ – Chinesisches Sprichwort
Hat dich dieser Beitrag gepackt, berührt oder sogar dazu gebracht, jetzt etwas zu ändern? Dann schreib mir in die Kommentare, welche Gelegenheit gerade vor dir liegt – und ob du heute den Sprung wagst. Teile den Text mit jemandem, der ihn genau jetzt braucht. Die Welt verändert sich – ein Mutiger nach dem anderen.
Über mich – Andreas Schulze
Ich bin Andreas Schulze, Schriftsteller und Autor zu persönlicher Entwicklung, Motivation und Bewusstsein. Seit über vier Jahrzehnten untersuche ich, was Menschen antreibt und wie persönliches Wachstum entsteht.
Meine Arbeit basiert auf praktischer Erfahrung und dem Austausch mit Menschen aus verschiedensten Lebensbereichen. Seit mehr als 20 Jahren führe ich Interviews und Gespräche weltweit – heute meist digital über Plattformen wie Zoom oder Microsoft Teams.
Die Erkenntnisse daraus fließen in meine Bücher, Blogbeiträge und Coachings auf Erfolgsebook.com ein. Dabei geht es mir um klare, praktische Ansätze, die helfen, Denken und Entscheidungen bewusster zu gestalten.
Ich sehe meine Aufgabe darin, Erfahrungen und Beobachtungen so aufzubereiten, dass sie anderen mehr Klarheit, Selbstbestimmung und innere Stärke ermöglichen.
Meine Bücher findest du hier: Ebooks für deinen Erfolg
Mein vollständiges Profil findest du hier: Über Mich & Erfolgsebook
Willkommen auf meiner Seite – und in deiner Erfolgsgeschichte.