Der Held im Home-Office: Kollege Klaus
Ah, du hast also wieder mal das Glück, mit Kollege Klaus im gleichen Büro zu sitzen, oder? Nun, lass mich dir ein Bild malen: Klaus sitzt da, der König des Schreibtisches, das Handy immer in Griffweite, als ob die Welt in Flammen steht – und er der einzige ist, der sie retten kann. Und das nur, weil der Kühlschrank in der Kantine leer ist. Oh ja, du hast richtig gehört. Der Notfall ist kein brennendes Gebäude, kein plötzlicher Systemausfall, nein, es ist ein leerer Kühlschrank. Man könnte meinen, er würde gleich die Telefonleitung durchtrennen und nach einem Weltkrieg rufen, dabei ist es nur der Moment, in dem er einen Snack sucht. Ein Drama in drei Akten, wenn man so will.
Und während Klaus mit seinen „wichtigen“ Meetings telefoniert – sein Blick in die Ferne gerichtet, als ob er ein Problem lösen würde, das die Menschheit seit Jahrhunderten quält – bist du der wahre Held des Büros. Du, der das Teewasser erhitzt, während Klaus, dieser mutige Krieger des digitalen Zeitalters, seine große Mission aufruft. Du schleichst dich mit deinem Teekessel heran, vielleicht mit einem Hauch von Melancholie im Blick, denn du weißt, dass niemand deinen heldenhaften Einsatz je anerkennen wird. Keiner wird sich daran erinnern, dass du das Wasser zum Sieden gebracht hast, während Klaus, dieser tapfere Bürokrieger, „im wichtigsten Gespräch seines Lebens“ steckt – ein Gespräch, das wahrscheinlich um die Wahl der besten Mittagessenoption geht.
Klaus trägt übrigens seinen üblichen Büro-Look – ein Hemd, das so weiß ist, dass es fast schon in den Augen schmerzt. Er sitzt da, als würde er gerade mit einem Nobelpreis ausgezeichnet werden, als er in sein Handy spricht: „Ja, ja, ich verstehe, das ist extrem wichtig…“, während er gleichzeitig an sein Mittagessen denkt. Vielleicht fragt er sich, ob der Salat heute frischer ist als gestern. Oder ob er das letzte Stück Kuchen überhaupt noch bekommt, bevor das Büro-Tier das Büro betritt.
Doch du, du siehst das alles anders. Du siehst den Teekessel, den du leise und ohne großes Tamtam zum Sieden bringst. Der wahre Held bist du, der die kleine Welt des Tees bewahrt. Keine Auszeichnungen, keine Menschenmengen, die deinen Namen rufen. Aber du weißt, was du tust. Und du machst es gut. Während Klaus die Welt in seiner Hand hält – zumindest glaubt er das –, bist du derjenige, der mit einem Lächeln auf den Lippen das Büro mit einer warmen Tasse Tee versorgt.
Nun, um das Ganze noch etwas dramatischer zu machen – was, zugegeben, eine gewisse Theatralik erfordert – stellen wir uns vor, dass es ein paar mehr dramatische Elemente gibt. Klaus’ „wichtige Telefonate“ werden zunehmend zu einem immer größer werdenden, mystischen Abenteuer. Er könnte der Hauptcharakter in einem Thriller sein, in dem er gegen alle Widrigkeiten kämpft – was natürlich nur die Frage ist, ob der nächste Kaffeebezug pünktlich kommt. Und du? Du, der Held im Hintergrund, der ganz ohne Lärm und mit einem guten Maß an Humor die Welt im Büro zusammenhält, während du dich leise zu deinem Teekessel begibst.
Natürlich weiß niemand zu schätzen, wie der Teekessel dein Vertrauen verdient hat, während Klaus mit seinem Handy das letzte Stück Kontrolle über die Welt zu gewinnen scheint. Aber wer ist wirklich der Boss? Der, der „wichtige Gespräche“ führt und sich den Luxus gönnt, nicht mit den realen Aufgaben des Lebens konfrontiert zu werden? Oder der, der die Grundlage für alle Bürogespräche legt – den Tee? Ohne Tee kein Gespräch, und ohne Gespräch kein Büroalltag. Du bist derjenige, der alles am Laufen hält.
Und vielleicht wird der Tag kommen, an dem Klaus von seinem eigenen Drama so überwältigt wird, dass er – in einem Moment völliger Klarheit – einen Blick auf dich wirft, den Teekessel in der Hand, und sich fragt: „Was, wenn es der wahre Held ist?“ Vielleicht wird er irgendwann deine Heldentaten in einem neuen Licht sehen und dir danken. Doch bis dahin wird er weiterhin mit dem Kühlschrank und den wichtigen Meetings kämpfen, während du, der wahre Krieger, den Teekessel zähmst.
Es ist nicht die große Sache, die zählt – es sind die kleinen Dinge. Der unscheinbare Moment, der sich in den täglichen, langweiligen Büro-Ritualen verbirgt. Die Heldentaten, die niemand je bemerkt, aber die die Welt zusammenhalten. Und wenn du das nächste Mal den Teekessel aufstellst, denke daran: Du bist derjenige, der die Welt mit einer Tasse Tee rettet. Und das ist eine Heldentat, die mehr Bedeutung hat, als man glaubt.
„Der wahre Held ist der, der ohne Worte die Welt verbessert.“
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