Dein Lebenslauf ist wie eine Schnitzeljagd

Dein Lebenslauf Ist Wie Eine Schnitzeljagd
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Dein Lebenslauf ist wie eine Schnitzeljagd

Du sitzt am Schreibtisch – der dritte Kaffee dampft vor dir, und der Cursor blinkt im Takt deines Herzschlags. Du trägst dein Lieblingsshirt, dieses mit dem ironischen Spruch, den nur du wirklich verstehst, und eine Jogginghose, die schon bessere Tage gesehen hat. In deinem Kopf? Chaos. Lebenslauf-Optimierung, schon wieder. Aber diesmal, denkst du, diesmal wirst du einen Lebenslauf schreiben, der Personalchefs vor Rührung weinen lässt. Spoiler: Das wird er nicht.

Denn irgendwo zwischen „2017 – Irgendwas mit Medien“ und „Besondere Kenntnisse: Microsoft Office, fast alle Knöpfe“ lauert der Teufel im Detail – oder eher: im Fehlen desselben. Willkommen in der Welt der widersprüchlichen und unklaren Angaben im Lebenslauf, einem Paralleluniversum, in dem Klarheit und Logik Urlaub machen.

Der Lebenslauf als Thriller

Es beginnt ganz harmlos. „Name: [Dein Name].“ Klingt solide, oder? Doch dann kommen die Details. Hier ein paar Klassiker:

„2015 – 2018: Berufserfahrung im Vertrieb“
Und was genau hast du da gemacht? Vertrieb von was? Staubsauger? Versicherungen? Revolutionären Ideen? Hier fängt der Personaler an, misstrauisch zu werden.

„Sprachkenntnisse: Englisch, fließend. Spanisch, Grundkenntnisse.“
Aber warte, unter „Hobbys“ steht: „Reisen durch Lateinamerika.“ Hat das niemand geprüft? Ein Grundkenntnisse-Spanisch-Sprecher bestellt in Mexiko keine Tacos, er bestellt Verwirrung mit extra Käse.

„Hobbys: Lesen, Sport, Kochen.“
Aha. Sherlock Holmes liest auch. Elon Musk macht Sport. Und Jamie Oliver kocht. Was unterscheidet dich von ihnen? Richtig: Nichts davon klingt nach dir.

Die unklare Kunst des Vagen

Du siehst aus dem Fenster. Draußen wirft die tiefstehende Sonne ein warmes Licht auf die Straße, und du fragst dich: „Warum mache ich das überhaupt?“ Ganz einfach: Du willst Eindruck schinden. Der Haken? Vage bleibt vage.

Beispiel 1: „Projektleiter für innovative Lösungen.“
Das klingt, als hättest du in einem Start-up gearbeitet, das ausschließlich Kaffeemaschinen mit WLAN entwickelt.

Beispiel 2: „Experte für Prozessoptimierung.“
Lass mich raten: Du hast den Kaffeekonsum deines Teams analysiert und festgestellt, dass man mehr produktive Stunden erreicht, wenn die Kaffeemaschine näher am Büro steht?

Die Umwelt ist schuld. Wahrscheinlich.

Der Raum um dich herum könnte nicht widersprüchlicher sein. Der Schreibtisch? Voller Papiere, von denen du schwörst, dass sie alle wichtig sind. Der Sessel? Ein Erbstück aus den 80ern, das so knarzt, als würde es deine Lebensentscheidungen bewerten. Und irgendwo im Hintergrund dudelt die Playlist, die du als „arbeitsfördernd“ gespeichert hast, obwohl sie zu 90 % aus melancholischem Indie besteht.

Hier kommt der Moment der Erkenntnis: Dein Lebenslauf spiegelt genau das wider, was dein Zimmer tut. Chaotisch, halbherzig optimiert und irgendwie charmant, aber total ineffizient.

Das ultimative Rezept für Klarheit

Jetzt kommt der spannende Teil: der Cliffhanger. Du willst die Sache in den Griff bekommen. Du möchtest, dass dein Lebenslauf nicht nur wie eine Netflix-Serie aufgebaut ist – spannend, aber unlogisch –, sondern wie ein Bestseller wirkt.

Konkret werden: „2015 – 2018: Vertrieb für nachhaltige Verpackungen im B2B-Bereich.“ Boom. Jetzt weiß der Personaler, dass du nicht Staubsauger verkauft hast.

Nachvollziehbare Lücken: „2016: Sabbatical in Südamerika zur Weiterbildung in interkultureller Kommunikation.“ Was du wirklich gemacht hast? Eine Backpacking-Tour. Aber hey, wer sagt, dass du dabei nichts gelernt hast?

Echte Skills: Statt „Microsoft Office, fast alle Knöpfe“, lieber: „Excel (Pivot-Tabellen, Makros), PowerPoint (professionelle Präsentationen).“

Kein Bla-Bla: Lass „Teamfähigkeit“ und „Belastbarkeit“ weg. Das steht sowieso in jedem zweiten Lebenslauf. Zeig es lieber durch konkrete Beispiele.

Die Moral der Geschichte

Du lehnst dich zurück. Dein Lebenslauf ist fertig – und er sieht aus, als würde er endlich zu dir passen. Du bist kein Geheimagent, der kryptische Spuren hinterlässt, sondern ein klarer, nachvollziehbarer Kandidat.

Die Welt da draußen? Sie wartet auf dich. Also schick diesen Lebenslauf ab. Und wenn du dich beim nächsten Mal fragst, warum du dich stundenlang damit quälst, erinnere dich: Der Lebenslauf ist die Eintrittskarte zur nächsten großen Story deines Lebens.

„Ein klarer Lebenslauf ist wie ein klarer Kopf – beide bringen dich weiter.“

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