Dein Diplom ist auch nur heiße Luft
Du stehst mitten in einem sterilen Büro mit grauen Wänden, das nach einem Mix aus Aktenstaub und kaltem Kaffee riecht. Vor dir sitzt Herr Krämer, Personalchef des Jahrzehnts, mit seinem maßgeschneiderten Anzug, der aussieht, als würde er nachts leuchten, und einem skeptischen Blick, der durch die schief sitzende Brille noch verstärkt wird. Neben ihm liegt dein Lebenslauf – dein ganzer Stolz – wie eine aufgeschlagene Beichte auf dem Tisch. Er blättert darin, seine Finger zittern leicht, oder bildest du dir das nur ein?
„Herr oder Frau…ähm, wie war noch gleich Ihr Name?“ fragt er in einem Ton, der so zuckersüß ist, dass du beinahe Diabetes bekommst. Dein Name steht auf der ersten Seite, klar und deutlich. Aber warum lesen, wenn man auch verunsichern kann?
Der Moment der Wahrheit
Da sitzt du also. Dein Hemd kneift am Kragen, und die Schuhe, die du extra poliert hast, drücken wie die Wahrheit, die gleich ans Licht kommt. Dein Abschluss in Quantenphysik? Ja, den hast du…im Traum! Deine Zertifikate? Ein Meisterwerk des Druckers, der nun an der Tinte spart. Aber hey, das Internet sagte, man müsse nur kreativ sein.
„Dieser Abschluss in Harvard… beeindruckend. Und Sie haben währenddessen auch noch in einem Obdachlosenheim gearbeitet? Wow.“ Herr Krämer schaut auf, seine Augen bohren sich wie Laserschneider in deine Seele. Du nickst langsam, während dir innerlich ein kleines Männchen mit einem Hammer auf die Stirn klopft: „Warum zur Hölle hast du Harvard gewählt?!“
Der Duft der Fälschung
Die Uhr tickt. Jede Sekunde wird zäher. Dir ist heiß, obwohl die Klimaanlage läuft, und Herr Krämer zieht eine Augenbraue hoch. „Wissen Sie, es ist wirklich faszinierend, wie Sie all das geschafft haben – ohne Spuren im System zu hinterlassen.“ Seine Stimme tropft vor Sarkasmus.
Plötzlich bist du nicht mehr im Büro. Nein, du stehst in einer überfüllten U-Bahn irgendwo in New York – oder zumindest stellst du dir das vor, denn du bist jetzt offiziell auf der Flucht. Vor dir materialisiert sich das Bild eines Schildes: „Gesucht: Hochstapler des Jahres“. Und dein Gesicht prangt darauf, ein wenig verzerrt, aber trotzdem eindeutig du.
Der Abstieg ins Bodenlose
Herr Krämer lehnt sich zurück. Er hat gewonnen, und das weiß er. „Wissen Sie, wir könnten das Ganze der Polizei melden. Aber ich will ehrlich sein: Der Markt für gefälschte Zertifikate boomt. Vielleicht haben Sie ja eine andere Berufung? Vielleicht…als Verkäufer solcher Dinge?“
Das war’s. Dein Herz rutscht in den Mülleimer unter dem Tisch. Und während du versuchst, eine halbwegs glaubwürdige Antwort zu stammeln, hörst du die Tür hinter dir aufgehen. Es ist Frau Böhme aus der Buchhaltung, eine kleine, quirlige Frau mit einem schiefen Pony, der aussieht, als hätte sie ihn im Dunkeln geschnitten.
„Oh, Herr Krämer, der Lieferant ist da. Soll ich ihm sagen, dass die Tintenpatronen aus Harvard diesmal extra schnell geliefert werden sollen?“ Ihr Lächeln ist süß wie Zuckerwatte – und doppelt so klebrig.
Fazit? Fragwürdig
Du verlässt das Büro. Nicht als Gewinner, aber auch nicht in Handschellen. Die Luft draußen fühlt sich schwerer an als der Druck in deinem Kopf. Du schwörst dir, nie wieder einen Lebenslauf mit Lügen zu spicken. Aber tief in dir drin flüstert eine Stimme: „Nächstes Mal nur etwas weniger übertreiben.“
Zitate für die Nachwelt:
„Ein Lebenslauf ohne Lüge ist wie ein Smoothie ohne Banane – fad, aber ehrlich.“
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