Dein Chef liebt deinen Kaffee mehr
Du stehst in der Büroküche, irgendwo zwischen Kaffeeduft und Resignation, und nimmst gerade den letzten Schluck deines mühsam geretteten Morgenkaffees. Dein Outfit? Business casual: Dunkelblaues Hemd, Kaffeeflecken-freie Chinos, und diese leicht abgenutzten Lederschuhe, die irgendwie immer „Ich bin seriös, aber nahbar“ schreien. Dein Gesicht? Müde Augen, ein gequältes Lächeln, das zwischen „Ich bin motiviert“ und „Wann ist endlich Freitag?“ schwankt.
Plötzlich taucht er auf. Der Chef. Schwarzes Hemd, perfekt gebügelte Hose, diese unerträglich glänzenden Schuhe, die dich an den Verkäufer in einem Luxuskaufhaus erinnern, der zu oft „Sind Sie sicher, dass Sie sich das leisten können?“ denkt. Seine Augen funkeln. Nicht vor Begeisterung, sondern mit diesem leichten, subtilen Wahnsinn, den man nur bei Menschen sieht, die Macht für eine Tugend halten.
„Du hast da was im Mund“, sagt er, mit einer Betonung, die wie eine Mischung aus Vorwurf und Vorschlag klingt. „Kannst du das bitte mit mir teilen?“
Dein Herz bleibt stehen. Dein innerer Monolog überschlägt sich: „Was teilt man denn jetzt genau? Den Kaffee? Die Bitterkeit des Lebens? Oder einfach die stille Verzweiflung, die dich dazu gebracht hat, diesen Schluck so zu genießen, als wäre er dein letzter?“
Die Büro-Odyssee des Kaffees
Du atmest tief ein. Die Luft in der Küche riecht nach billigem Desinfektionsmittel und einem Hauch von verbranntem Toast. Deine Hand umklammert den Becher fester. „Teilen?“ denkst du. „Klar, Chef, ich teile so gern wie ein Sechsjähriger beim letzten Stück Schokolade.“
Aber anstatt das zu sagen, murmelst du etwas von „Natürlich, Chef, kein Problem.“ Innerlich applaudierst du dir für diese brillante Demonstration von passiv-aggressiver Höflichkeit.
Er lehnt sich an die Arbeitsplatte, die Arme verschränkt, und blickt dich an wie ein Richter, der ein besonders absurdes Plädoyer erwartet. „Weißt du, wir alle haben hier unseren Beitrag zu leisten. Selbst bei den kleinen Dingen.“
Du nickst. Der Kaffee in deinem Mund wird plötzlich schwerer, als würdest du flüssigen Beton schlucken. „Natürlich“, sagst du, diesmal laut.
Das Büro – Eine Bühne voller Absurdität
Während du dich unter dem intensiven Blick deines Chefs fühlst, als wärst du in einer absurden Tragikomödie gefangen, gleitet dein Blick durch die Küche. Die Mikrowelle piept, als ob sie deine Notlage kommentieren will. Auf dem kleinen Tisch liegt ein halb aufgegessener Donut, ein trauriges Relikt der letzten Teamsitzung. Und an der Wand hängt ein Motivationsposter mit dem Satz: „Teamwork makes the dream work.“
„Ironie des Lebens“, denkst du. Dein Traum ist, diesen Kaffee zu trinken, und das Team – nun ja, dein Chef – macht das irgendwie unmöglich.
Das geheime Leben des Chefs
Du fragst dich, ob dein Chef das ernst meint. Vielleicht ist das seine Art, sich mit dir anzufreunden? Oder testet er dich? „Zeig mir deinen Kaffee, und ich sage dir, wer du bist.“
Sein Gesichtsausdruck verrät nichts. Aber du stellst dir vor, wie er nach Hause kommt, den Kühlschrank öffnet und sich über das letzte Stück Käsekuchen ärgert, das seine Katze irgendwie gestohlen hat. Wahrscheinlich hat er in einem früheren Leben versucht, Stand-up-Comedian zu werden, ist aber an seiner eigenen Ernsthaftigkeit gescheitert.
Das unvermeidliche Ende
Du trinkst den Schluck Kaffee trotzdem. Langsam, demonstrativ. Sein Blick wird intensiver, aber du siehst ihn nicht mehr. Deine Gedanken schweifen ab: Vielleicht, nur vielleicht, hat dieser Moment dir etwas beigebracht. Nicht über Kaffee, nicht über Teamwork – sondern darüber, dass die Karriereleiter oft aus Ironie gebaut ist.
„Danke, Chef“, sagst du schließlich, mit einem Lächeln, das so sarkastisch ist, dass selbst der Wasserspender kichern würde, wenn er könnte.
Fazit: Der Chef und der Kaffee – eine Geschichte voller Macht, Misstrauen und dem bitteren Geschmack von Montagmorgen.
Zitate für die Ewigkeit
„Kaffee teilen? Klar, und morgen teilen wir uns dann die Verantwortung.“
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